„Ich bin kein Mensch, der sich anpasst!“

Sie ist auf den roten Teppichen in Deutschland und Europa zu Hause: Gisela Muth.

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Beauty-Queen und Society Lady Gisela Muth kommt aus Arnsberg.

Doch die Arnsbergerin ist nicht nur ein gern gesehener Gast auf hochkarätigen Veranstaltungen, sie hat auch eine eigene Kosmetiklinie und ist seit vielen Jahren Kolumnistin beim TOP MAGAZIN SAUERLAND. Zeit für ein Gespräch.

 

TOP Magazin: Frau Muth, es ist Freitagmittag. Wie sehen Ihre Pläne fürs Wochenende aus? 

Gisela Muth: Am Sonntag fahre ich für drei Tage nach Berlin. 

 

TOP Magazin: In Berlin ist gerade die Fashion Week zu Ende gegangen. Waren Sie dort? 

Gisela Muth: Nein, zu der Zeit war ich beim Deutschen Filmball in München. Aus meiner Sicht lohnt sich der Besuch der Fashion Week nicht. Die ist mir zu bieder. Ich bin ja ein totaler Mode-Mensch, deshalb schaue ich mir lieber die großen Schauen in Mailand oder Paris an. 

 

TOP Magazin: Designen Sie nach wie vor Ihre eigene Mode?

Gisela Muth: Meine Abendkleider designe ich fast alle selbst. Natürlich habe ich auch Kleider von Chanel oder Dior, aber die ähneln sich alle zu sehr. Ich mag es lieber spektakulär und ausgefallen. Wenn man sich mal umschaut – gerade deutsche Frauen trauen sich einfach viel zu wenig, auch mal aufzufallen! Ich verbringe beispielsweise viel Zeit in Frankreich. In Cannes machen sich die Frauen, wenn sie ausgehen, richtig chic. Da hat man den Eindruck, die eine möchte die andere übertrumpfen – so etwas mag ich! Davon lasse ich mich inspirieren. So ausgefallene Kleidung wie dort gibt es in Deutschland nicht zu kaufen. Deshalb kaufe ich hauptsächlich in Cannes oder in St. Tropez ein. Dort gibt es die Kleider wenigstens in meiner Größe (lacht).

 

TOP Magazin: Welche Kleidergröße haben Sie?

Gisela Muth: Ich habe Größe 32. Sie schauen so erstaunt – in Frankreich haben viele Frauen diese Größe.

 

TOP Magazin: Ihr Zweitwohnsitz ist in Cannes. Wie viel Zeit verbringen Sie eigentlich im Sauerland? 

Gisela Muth: Ich bin natürlich viel unterwegs, bekomme viele Einladungen für Events und wähle dann aus, wo ich hinfahre. Da steckt viel Planung hinter. Am häufigsten bin ich in Berlin. In Arnsberg bin ich vor allem, um zu arbeiten. 

 

TOP Magazin: Wie lange im Voraus planen Sie, welche Veranstaltungen Sie besuchen?

Gisela Muth: Ach. Ich plane meine Termine im Groben durch, aber ich bin sehr spontan. Viele berufliche und private Dinge ergeben sich auch sehr kurzfristig. Ich kann nicht verstehen, dass manche Menschen eine Reise nach Paris ein Jahr im Voraus planen müssen. So etwas ist nichts für mich. 

 

TOP Magazin: Sie sagten gerade, dass Sie hauptsächlich der Arbeit wegen in die Region kommen. Wäre es nicht möglich, die Beauty-Linie auch von Cannes aus zu steuern?

Gisela Muth: Klar, heute kann man am Computer und per Telefon überall arbeiten. Aber ich habe ja auch meine Familie hier vor Ort, die mir sehr wichtig ist. Und so schlecht finde ich es im Sauerland auch gar nicht. Man ist überall in kurzer Zeit. Ich bin ja oft genug in Berlin, so muss ich da nicht auch noch wohnen. Ich finde es hier ganz schön, die Luft ist gesund, viel Natur. Hier wegzuziehen war auch nie ein Thema für mich. 

 

TOP Magazin: So richtig überzeugt von Arnsberg sind Sie nicht, oder? 

Gisela Muth: Nur noch hier zu sitzen, das wäre nichts für mich. Dieses Jetset-Leben, das brauche ich einfach. Das gehört zu mir. Aber man muss sich auch mal ausruhen können. Jede Nacht durchmachen, das wird irgendwann zu viel. 

 

TOP Magazin: In einer Region wie Südwestfalen sind Sie aufgrund Ihres extravaganten Looks natürlich ein Exot. Der Neidfaktor ist sicherlich hoch. Wie gehen Sie damit um? 

Gisela Muth: Man kennt mich ja nur so. Ich bin kein Mensch, der sich anpasst. Bisher bin ich damit auch immer gut gefahren. Ich bin selbstsicher, das war ich immer schon. Die Kleidung, die ich trage – ich fühle mich darin pudelwohl! Und darauf kommt es doch an: sich wohlzufühlen. Man lebt schließlich für sich und nicht für andere! 

 

TOP Magazin: Haben Sie keine Angst, überfallen zu werden, wenn Sie in Großstädten unterwegs sind?

Gisela Muth: Nein. Ich meide aber auch Menschenansammlungen und Großveranstaltungen komplett. So etwas ist nichts für mich. War es noch nie. Wenn ich zu einem Event gehe, werde ich abgeholt. Auf dem roten Teppich ist dann so viel Security, da passiert nichts. Anschließend werde ich wieder zurück ins Hotel gefahren. 

 

TOP Magazin: Sprechen wir über Gisela Muth Beauty. Wie schwierig ist es, mit einer eigenen Marke erfolgreich zu werden? 

Gisela Muth: Sehr schwierig. Man muss viel in Werbung investieren. Ich habe natürlich durch meine TV-Präsenz den Vorteil, dass ich auf meine Marke aufmerksam machen kann. Dazu kommen die gesetzlichen Bestimmungen, die es zu beachten gilt und die sich ständig ändern. Ich mache das jetzt seit zwölf Jahren und habe schon oft gedacht: Was hast du dir da angetan? 

 

TOP Magazin: Was hat Sie motiviert, durchzuhalten?

Gisela Muth: Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch. Wenn ich mir was vornehme, dann setze ich auch alle Energie dafür ein. Man darf einfach nicht so schnell aufgeben. Klar, ärgere ich mich auch mal, aber dann geht es direkt mit einer Lösung weiter! 

 

TOP Magazin: Beauty-Produkte gibt es viele. Ihre Pflege zeichnet sich dadurch aus, dass sie auf Kaviar basiert. Da ist sie wieder, die Extravaganz. 

Gisela Muth: Meine Cremes sind schon ein Nischenprodukt, die gibt es nicht überall. Sie kommen komplett ohne Silikone, Parabene und Mineralöle aus. Bis heute ist es noch nie vorgekommen, dass ein Kunde meine Creme wegen Unverträglichkeit zurückgeschickt hat. Ich beschäftige mich extrem viel mit Inhaltsstoffen, betreibe sehr viel Recherche. Die Produkte teste ich immer erst selbst und nehme dann meine ganze Familie als Testpersonen. Außerdem gebe ich Studien in Auftrag. So etwas ist in meinen Augen extrem wichtig. 

 

TOP Magazin: Sie erwähnten gerade schon, dass Sie sehr ehrgeizig sind. Was tun Sie, um Kleidergröße 32 zu behalten?

Gisela Muth: Ich ernähre mich gesund und mache morgens 50 Sit-ups für meine Bauchmuskulatur. Ansonsten erledige ich viel zu Fuß, das habe ich mir so angewöhnt. Man kann sagen, ich baue den Sport in mein Leben ein. Zudem rauche und trinke ich nicht. Vielleicht mal ein Gläschen beim Empfang, aber mehr auch nicht. Ich versuche ins Fitnessstudio zu gehen. Eigentlich müsste ich da zweimal die Woche trainieren. Aber das gelingt mir leider nicht immer. Ja, außerdem jogge ich. Am wichtigsten ist die Regelmäßigkeit beim Sport. Ich laufe auch immer so acht bis neun Kilometer. Am liebsten in Frankreich, am Strand entlang – das ist wunderschön. 

 

TOP Magazin: Hand aufs Herz: Irgendein Laster müssen Sie doch haben!

Gisela Muth: (überlegt) Hmmm … welches Laster habe ich denn? Na ja, ich muss sagen, ich bin schon sehr diszipliniert. Mein Laster sind schöne Klamotten. Und ich habe einen Schuh-Tick. Ich weiß gar nicht, wie viele ich eigentlich habe! An schönen Schuhen kann ich einfach nicht vorbeigehen. Ich denke immer, irgendwann habe ich bestimmt das passende Kleid dazu!