Der charmante Tausendsassa aus Lüdenscheid
Detlev Kümmel ist vielen Menschen in ganz Deutschland als Kunstexperte aus der beliebten ZDF-Sendung „Bares für Rares“ bekannt. Dabei steckt hinter dem Lüdenscheider noch weitaus mehr!
Man kann viel über ihn erzählen, aber eines kann man ihm sicher nicht nachsagen: Detlev Kümmel ist niemand, der von Selbstzweifeln geplagt ist. Dabei hat der ziemlich groß gewachsene Sauerländer längst nicht erst seit dem großen Erfolg der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ ein gesundes Selbstbewusstsein.
Der am 19.03.1968 in Lüdenscheid geborene „Dete“, wie er von vielen genannt wird, entdeckte bereits in frühen Jugendjahren verschiedene Aktivitäten für sich. Damals wie heute in vielen Orten des handwerklich und industriell geprägten Sauerlands üblich, begann er 1984 eine Lehre als Werkzeugmechaniker. „In Lüdenscheid war das einer der gängigen Karrierewege, die man so nach der Realschule eingeschlagen hat. Mein Vater hat seine berufliche Heimat ebenfalls im Handwerk als Metallverarbeiter gefunden“, erzählt Kümmel nostalgisch.
Dass ihn der Wille, ein Handwerk wirklich zu beherrschen, auch im weiteren Verlauf des Lebens nie so ganz verlassen hat, zeigt sich auch in den weiteren Meilensteinen des Lüdenscheider Galeristen. Bestrebt, mehr aus seinem Leben zu machen, meisterte Kümmel nämlich auch das Handwerk der Kampfkünste für sich. Bereits seit dem Alter von zehn Jahren betreibt er bis heute diverse Kampfsportarten und hat im Laufe der Jahre immer wieder an Wettkämpfen teilgenommen.
„Wahrscheinlich haben mich diese Wettkampferfahrungen auch in gewisser Weise nachhaltig geprägt. Mein damaliger Trainer hat z.B. immer betont, dass man sich auch über einen Sieg freuen kann, ohne den Unterlegenen als Verlierer bloßzustellen. Ein Erfolgserlebnis muss nicht auf Kosten anderer gehen“, hält Kümmel fest. Dieser mitmenschliche Ansatz und die Liebe zum Sport hat Detlev Kümmel im Jahr 1992 dann sogar selbst zum Fitnessstudio-Betreiber werden lassen – und es sollte nicht sein einziges bleiben: Vier Jahre später eröffnete er ein zweites. Als erfahrener Kampfsportenthusiast unterrichtet er im Lüdenscheidener Sportcenter Isken diverse Kampfsportarten für Groß und Klein – sofern es denn sein Terminkalender zulässt, versteht sich.
Denn in Detlev Kümmel schlagen gleich zwei Herzen: der Sport und auch die Kunst – ebenfalls ein Handwerk für sich. Ende der 90er, genauer gesagt 1997, gründete der ebenfalls kunstinteressierte Dete daher seine eigene Galerie, die KUEMMEL.GALLERY. Manch einer wäre dazu vielleicht in eine der hiesigen Metropolen abgewandert, aber nicht Kümmel. Die Lüdenscheider Galerie bietet ein breites Portfolio aus Gemälden alter Meister bis hin zu moderner Kunst, Mobiliar und weitere spannende Antiquitäten. Aktuell sind dort beispielsweise farbenfrohe Werke des Künstlers Rudolf Lutz (1895-1966) ausgestellt.
Beruflich zweigleisig unterwegs, schätzt Kümmel die spannende Mischung aus Beratung und aktiver Hilfe: „Klar, meine Galerie ist letztlich auch wirtschaftlich orientiert, aber die Gespräche mit Kunstinteressierten vor Ort, auf Trödelmärkten oder Auktionen sind für einen Kunstliebhaber wie mich natürlich auch immer eine große Freude.“
Nach ersten Fernsehauftritten in Laufe der 2000er-Jahre, etwa 2007 im Rahmen der britischen Discovery Channel-Dokumentation „Finding the Fallen“ über die Aufarbeitung und Identifizierung gefallener Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, war es zweifelsohne seine Tätigkeit als Kunstexperte in der ZDF-Produktion „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter, die Kümmel Anfang 2016 deutschlandweit schlagartig bekannt machte.
Als einer von jeweils drei anwesenden Experten begutachtet und bewertet er dort diverse Antiquitäten und Gegenstände, die Menschen in die Sendung bringen. Auch hier setzt Detlev Kümmel auf eine fachlich professionelle Hilfestellung im Sinne einer klaren und fairen Einschätzung: „Natürlich ist es nicht schön, wenn ich Menschen sagen muss, dass ihr Gemälde leider nicht so viel wert ist, wie sie es vorher vermutet haben. Falsche Erwartungen helfen letztendlich aber ja niemandem weiter, und daher gebe ich immer eine ehrliche und ausgewogene Einschätzung ab.“
Die Welt des Detlev Kümmel könnte wohl kaum farbenfroher sein. Ob noch Platz für weitere Farbakzente auf der Leinwand bleiben? Unwahrscheinlich ist das bei Dete jedenfalls nie.