Donnerstag, 28 März 2024

Deutschlands bekanntester Wedding Planner ...

... ist der Sauerländer Froonck, der durch verschiedene Fernsehformate wie „Sarah & Marc in Love“, „Frank – Der Weddingplaner“ und „4 Hochzeiten und eine Traumreise“ im deutschsprachigen Raum bekannt geworden ist. Der in Olpe geborene Hochzeitsplaner hat dazu beigetragen, dass sich Hochzeiten in Deutschland für immer verändert haben.

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(Foto: ©IvashStudio)

TOP Magazin: Froonck, du hast dich 2002 als Wedding Planner selbstständig gemacht, als du deine Agentur „WHITE – The Wedding Agency“ (heutiger Name: „Monsieur Froonck“ ) gegründet hast. Wie ist deine Begeisterung für Hochzeiten entstanden?

 

Froonck: Ich wollte und musste damals eine neue Aufgabe finden und habe über Fachliteratur erfahren, dass „Wedding Planner“ ein großer Job in den USA ist. Und nach dieser Lektüre war für mich sofort klar: Das will ich werden! Denn die Beschreibung hatte mich einfach ultimativ angesprochen. Zu diesem Zeitpunkt war dieser Beruf hierzulande noch unbekannt. Und so habe ich mir gedacht: Das ist ein neues und spannendes Feld, das wir in Deutschland sicher benötigen.
Also gründete ich vor nunmehr 20 Jahren meine Agentur in Berlin – Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Wirklich unwissend, wie man eine perfekte Hochzeit organisiert, weil ich bis zu diesem Moment in meinem ganzen Leben lediglich auf drei Hochzeitsfeiern als Gast war! Allerdings komme ich gelernt aus dem Marketing (Studium und Ausbildung Werbekaufmann) und habe für verschiedene renommierte Werbeagenturen sowie bekannte Marken gearbeitet. Daher wusste ich, wie man Projekte plant und budgetiert, Konzepte schreibt, Events organisiert, und kenne mich bestens mit Kundenservice und Kundenbetreuung aus.

 

TOP Magazin: Welches Ziel hast du mit deiner Agentur verfolgt?

 

Froonck: Ich hatte eine klare Vision davon, die Brautpaare professionell zu unterstützen und Hochzeiten anders zu gestalten, als sie damals gefeiert wurden. Ich wollte ihnen moderne, individuelle und kreative Feste bieten. Dazu muss man wissen, dass Hochzeiten in Deutschland bis vor ungefähr 20 Jahren sehr traditionell und im Grunde genommen überall gleich zelebriert und eben von der Familie organisiert wurden. Ich wollte sie bewusst aus diesem Umfeld herauslösen, die Heiratenden in den Mittelpunkt stellen, ihre speziellen Wünsche realisieren, sie inspirieren und neue Ideen beisteuern. Und ich hatte von Anfang an den Anspruch, eine wirklich einmalige, auf das Brautpaar zugeschnittene Hochzeit zu organisieren, unter dem Motto: Das ist UNSERE Traumhochzeit. Also viel stärker die Bedürfnisse dieser beiden Personen zu bedienen und sich von der immer gleichen Tradition und auch der Erwartungshaltung zu entfernen, die die Familie und Gesellschaft hatten

 

TOP Magazin: So hast du nach und nach den Beruf des Wedding Planners in Deutschland publik gemacht.

 

Froonck: Genau. Berühmt zu werden war nicht wirklich mein Ziel, aber ich hatte die Hoffnung, einen neuen Service etablieren zu können. Weil der Beruf in Deutschland eben unbekannt war, fand ich es spannend, dass eine komplett neue Branche entstanden ist und ich der Entdecker und Initiator dieser sein konnte. Dazu kam, dass es hierzulande keine Vorbilder gab. Ich hätte zwar in die USA oder nach England gehen und dort reinschnuppern können. Aber ich wollte meinen eigenen Weg gehen, habe mir alles selbst beigebracht, also „Learning by Doing“. Und ich fand es aufregend, dass ich alles frei gestalten konnte, weil es eben keine Vorgaben, keine Richtlinien gab, an die ich mich halten musste und keine erfolgreichen Kollegen, an denen ich mich orientieren wollte. So konnte ich das Ganze genauso aufbauen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe natürlich immer Feedback von den Paaren oder aus der Hochzeitsszene – also den Dienstleistern und Messeveranstaltern – erhalten. So habe ich schnell gemerkt, was bei den Brautpaaren ankommt. Und auch meine Freunde gaben mir wertvolle Rückmeldungen. 2005 kam dann mit der TV-Reality-Show „Sarah & Marc in Love“ noch das Fernsehen hinzu, wodurch der Beruf des Wedding Planners – und auch ich – plötzlich über Nacht in ganz Deutschland bekannt wurde. Und das hat ja dann auch erst diesen Boom für die Branche ausgelöst.

 

TOP Magazin: Mittlerweile hast du bereits Hunderte von Hochzeiten geplant und bist der berühmteste Wedding Planner im deutschsprachigen Raum. Was, denkst du, ist dein Erfolgsgeheimnis?

 

Froonck: Auf der einen Seite muss man grundsätzlich immer eine Leidenschaft haben für das, was man tut. In dem Beruf als Wedding Planner geht es darum, andere Menschen glücklich zu machen, deren Träume zum Leben zu erwecken, Emotionen zu kreieren und ein besonderes Erlebnis für sie zu schaffen. Das ist sehr anspruchsvoll, da alles perfekt sein soll. Und ich muss erst einmal selber fröhlich und glücklich sein, um das auch bei anderen Menschen auslösen zu können.
Und als Unternehmer  ist es wichtig, dass man Durchhaltevermögen hat und Resilienz, also Widerstandskraft besitzt, die ja heutzutage auch in aller Munde ist. Rückschläge und Tiefpunkte hat jeder einmal. Es geht darum, weiterzumachen, zu lernen und immer an sich zu glauben. Es hilft in der Regel, die Dinge rational zu betrachten, und am Ende gibt es auch immer eine Lösung!

 

TOP Magazin: Was ist der größte Albtraum eines Wedding Planners?

 

Froonck: Wenn bestimmte Dinge nicht so klappen, wie man sich das vorgestellt hat! Also wenn zum Beispiel die Hochzeitsgesellschaft kühl ist, kein harmonisches Miteinander entsteht und das, was wir organisiert haben und den Gästen geboten wird, nicht dankbar angenommen wird. Wir hatten mal eine Hochzeit in Norddeutschland an der Ostsee in einer wunderschönen Location, einem unglaublich besonderen Luxusresort. Die Gesellschaft war jedoch leider viel zu jung und konnte das nicht wertschätzen, was das Brautpaar für sie bereithielt. Es war also die falsche Zielgruppe, deshalb hat das nicht gepasst. Und ein Albtraum wäre natürlich auch, wenn etwas mit dem Brautkleid passieren würde, also wenn es hartnäckige Flecken bekommt oder sogar reißt.

 

TOP Magazin: Und was war die schönste Hochzeit, die du bislang geplant hast?

 

Froonck: Für uns sind all unsere Hochzeiten schön, weil sie immer etwas individuell Spezielles haben. Die Hochzeit des Fußballers Marc-André ter Stegen in der Toskana war aber schon over the top besonders und hat auch uns noch lange beeindruckt und berührt. Die Trauung mit organischem Blütenbogen und Ausblick auf die toskanischen Hügel war einfach traumhaft. Auch das Miteinander unter den Gästen war perfekt. Es war einfach superromantisch, ja fast schon magisch. Die Hochzeit ging über vier Tage und beim Abschied kam der Großvater von Marc mit Tränen in den Augen zu mir, bedankte sich herzlich und sagte, es sei „das schönste Fest gewesen, das er in seinem Leben je erleben durfte“. Das war natürlich auch für mich unheimlich emotional, sodass auch bei mir ein paar Tränchen kullerten.

 

TOP Magazin: Du bist in Olpe geboren und aufgewachsen. Wie regelmäßig schaust du noch in deiner Heimatstadt vorbei?

 

Froonck: Ich bin jetzt mittlerweile wieder regelmäßiger hier als noch vor einigen Jahren. Nach meinem Abitur hatte mich die „weite Welt“ gereizt, meine Heimatstadt war mir einfach zu klein und zu ländlich. Ich musste raus, wollte im Rheinland studieren, die Welt bereisen, spannende Kulturen kennenlernen, Berlin unsicher machen und auch in anderen Ländern leben. Das habe ich mir alles erfüllt. Nachdem mein Vater vor zwei Jahren gestorben ist, bin ich wieder öfters in Olpe, um mich um meine Mama zu kümmern. Außerdem bin ich seit anderthalb Jahren auch Schirmherr des Deutschen Kinderhospizvereins in Olpe. Dadurch ist wieder ein engerer Kontakt entstanden, den ich jetzt pflege. Somit bin ich in etwa viermal im Jahr in meiner Geburtsstadt.

 

TOP Magazin: Am 28. Januar moderierst du ein Charity-Konzert für den Kinderhospizverein in der Stadthalle Olpe. Warum ist dir dieses Thema so wichtig?

 

Froonck: Weil Sterben menschlich ist, dies aber irgendwie nicht mehr zu unserem Leben gehört und verdrängt wird. Und wenn Kinder sterben, braucht es noch einmal viel mehr Unterstützung und Beistand. Und genau hierfür ist der Kinderhospizverein da. Dafür benötigen wir das Geld, die Spenden und hierfür wiederum die Aufmerksamkeit. Wir möchten das Thema Sterben enttabuisieren und unheilbar kranken Kindern einen letzten lebenswerten und fröhlichen Weg ermöglichen. Eben einfach die verbleibende Zeit möglichst schön gestalten. Und den betroffenen Familien Kraft geben und viel Freude schenken und sie in dieser großen Tragödie wirksam begleiten. Deshalb ist es mir extrem wichtig, den Kinderhospizverein zu unterstützen.

 

Der Deutsche Kinderhospizverein e.V.  ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Olpe. Weitere Informationen zum Verein unter www.deutscher-kinderhospizverein.de.
Am Samstag, dem 28. Januar, findet um 19:30 Uhr in der Stadthalle Olpe ein Benefizkonzert des Musikverein Neuenkleusheim 1898 e.V. zugunsten des Deutschen Kinderhospizvereins statt; die Moderation übernimmt Froonck. Tickets sind erhältlich unter www.musikverein-
neuenkleusheim.de.
Mehr Informationen zu Froonck und seiner Agentur:
www.froonck.com
www.instagram.com/mr.froonck/