„Manche Schicksale sind nicht zu ertragen“

Fernsehkoch Frank Rosin ist in Werdohl im Einsatz.

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Fernsehkoch Frank Rosin. (Foto: Frank Dursthoff)

„Es ist schon perfide, dass es in Deutschland jedem erlaubt ist, ein Restaurant zu eröffnen“, sagt Fernsehkoch Frank Rosin. Seit elf Jahren gibt es das TV-Format „Rosins Restaurants“ auf Kabel Eins nun schon, 560.000 Zuschauer sehen die Sendung im Durchschnitt, 40 Mitarbeiter sind pro Fall im Einsatz. Ein Ende der Staffel ist nicht in Sicht. „Die Sendung ist Teil meines Lebens geworden“, erklärt Rosin nachdenklich. Viel gesehen hat er in dieser Zeit. Weinende Kameramänner, TV-Drehs, die abgebrochen werden mussten, weil die menschlichen Schicksale mancher Restaurantbesitzer so grausam sind, dass es kaum zu ertragen ist. „Weitestgehend arbeiten wir seit Jahren mit dem gleichen Team. Anders hält man das gar nicht aus.“ Ganz so schlimm ist der aktuelle Fall nicht. Das „Culo del Mondo“ in Werdohl wird von den Schwestern Silvana und Andrea Cambiolo geführt. Beide hatten zuvor keinerlei Gastronomie-Erfahrung und sind „ziemlich naiv“ an die Sache herangegangen. Sie boten deutsch-mediterrane Küche an. „Was nicht schlimm ist“, entgegnet Frank Rosin, „es ist ja völlig egal, welche Küche man anbietet, aber sie muss gut sein.“ „Culo del Mondo“ bedeutet übersetzt „Arsch der Welt“. Man muss nicht lange überlegen, um erahnen zu können: Dieser Name ist inzwischen Geschichte. Das Restaurant der Schwestern heißt nun „Sillis Landhaus“, hat von Donnerstag bis Sonntag geöffnet und bietet jetzt Kulinarik aus der Region, wie beispielsweise das Lüdenscheider Krüstchen à la Frank Rosin. „Das wird hier schon laufen“, ist sich der Star-Koch sicher. Da hat er vermutlich recht: Die Location kann sich sehen lassen. Sie befindet sich inmitten einer malerischen Landschaft, direkt daneben steht eine Reitanlage. Ein perfektes Ausflugsziel. Auch die Schwestern konnte Rosin mitreißen: „Wir haben jeden Tag mehr Hoffnung und sind nächsten Monat schon komplett ausgebucht.“ Frank Rosin ist zufrieden: „Wir helfen und drehen dabei, nicht umgekehrt. Wir leisten soziale Arbeit, das hat was mit Nächstenliebe zu tun. Die definiert sich auch in dem Sinne, wie es ein Psychologe macht: durch Hilfe zur Selbsthilfe.“

Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 2/2018

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