Lüdenscheid erleben
Interview mit Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer.
(Foto: Stadt Lüdenscheid / Raith)
TOP MAGAZIN: Herr Wagemeyer, gibt es eine bestimmte Tradition oder Veranstaltung in Lüdenscheid, die Sie Einheimischen und Touristen gleichermaßen ans Herz legen würden, und warum?
Sebastian Wagemeyer: In Lüdenscheid haben wir gleich mehrere Traditionsveranstaltungen oder solche, die auf dem Weg dorthin sind. Besonders ans Herz legen möchte ich unser Stadtfest Lüdenscheid, das seit mehr als 40 Jahren immer am zweiten Wochenende im September stattfindet. Es ist ein buntes Fest der Kulturen auf dem Rathausplatz.
Noch etwas jünger, aber nicht weniger attraktiv ist das Bautz Festival im Nattenberg-Stadion, das dieses Jahr zum vierten Mal stattfindet. Am 23. und 24. August erwartet Musikbegeisterte auf mehreren Bühnen auf dem Gelände auch dieses Jahr ein spannendes Line-up. Anfang November lockt außerdem die „Nacht der Kultur“ mit ihrem kostenlosen Programm wieder in städtische und private (Kultur-)Einrichtungen in der Innenstadt.
TOP MAGAZIN: Welches kulturelle Großprojekt würden Sie in Lüdenscheid ins Leben rufen, wenn Sie uneingeschränkte Mittel zur Verfügung hätten?
Sebastian Wagemeyer: Grundsätzlich sind wir in Lüdenscheid kulturell sehr vielseitig aufgestellt – mit einem Kulturhaus, dem Geschichtsmuseum – in dem im Übrigen in 2025 eine neue Dauerausstellung öffnet, der städtischen Galerie, einer neuen Musikschule oder dem Lichtkunstfestival Lichtrouten.
Hätte ich unbegrenzte Mittel zur Verfügung, würde ich das Programm dieser bestehenden Institutionen und Veranstaltungen noch viel weiter ausbauen und ein noch vielseitigeres Programm anbieten. Auch bleibende Lichtinstallationen und Street-Art würde ich mir in noch größerem Stil für die Stadt wünschen.
TOP MAGAZIN: Welche Herausforderungen sehen Sie für die Stadt Lüdenscheid in den kommenden Jahren?
Sebastian Wagemeyer: Eine große Herausforderung sehe ich in der Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der Ausbau von Rad- und Fußwegen trotz topografischer Hindernisse.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Transformation der Industrie, die technische Innovationen und eine stärkere Verknüpfung mit dem Dienstleistungssektor erfordert.
Wichtig sowohl für den Wandel in der Industrie als auch im Bereich Verkehr sowie in so vielen anderen Lebensbereichen ist und wird das Thema Nachhaltigkeit sein. Damit Transformation gelingen kann, müssen wir zudem verstärkt auf Bildung setzen, auch auf digitale Bildung. Um diese Herausforderung gemeinsam mit Schulen und Bildungsträgern zu meistern, sind wir gerade dabei, ein sogenanntes TUMO-Center für Lüdenscheid und die Region auf den Weg zu bringen. Dort bieten wir Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in digitalen Technologien und kreativen Bereichen zu entwickeln.
All diese Faktoren sorgen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung. Diese Bausteine sollen gemeinsam dazu beitragen, dass Lüdenscheid gut für die Zukunft aufgestellt ist.