Der Burger-Boom

Wie sich der Burger als Fast-Food-Klassiker etabliert hat.

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(Foto: © Jukov studio – stock.adobe.com)

Hand aufs Herz: Einem leckeren Burger kann niemand widerstehen – da darf man die Kalorienanzahl schon mal bewusst außer Acht lassen. Ein Brötchen, Rinderhackfleisch, dazu noch Salat und Sauce – und fertig ist der klassische Hamburger, der mittlerweile in unzähligen Variationen weltweit verkauft wird. Längst ist er nicht mehr nur ein Schnell- oder Fertiggericht vieler Fast-Food-Ketten, sondern hat sich inzwischen auch in der klassischen und gehobenen Gastronomie fest etabliert.
Grund genug also, um den Fragen nachzugehen, wie der Burger eigentlich entstanden ist und wie er sich zum Fast-Food-Klassiker entwickelt hat.

 

Stammt der Burger wirklich aus Hamburg?

 

Um die Entstehungsgeschichte des Hamburgers ranken sich verschiedene Theorien.
Eine davon liegt auf der Hand: nämlich die, dass er aus der deutschen Hansestadt Hamburg stammt.
Bekannt ist, dass früher viele Millionen von Europäern über den Hamburger Hafen nach Amerika fuhren, um dort ein neues Leben zu beginnen. Zu essen gab es dort einen Snack, bei dem man eine Frikadelle auf ein Weizenbrötchen legte und mit Bratensoße übergoss – das sogenannte „Rundstück warm“. Dieses Rezept soll dann mit deutschen Einwanderern in die USA gekommen sein.
Klingt plausibel? Nun, ganz so einfach ist der Ursprung des Burgers leider nicht zu klären, denn auch mehrere Amerikaner beanspruchen seine Erfindung für sich.
So hat der Bundesstaat Wisconsin per Gesetz festgehalten, dass Charlie Negrin der Erste gewesen sein soll, der 1885 Burger in seinem Restaurant verkauft hat. Ein vergleichbares Gesetz existiert jedoch auch in Oklahoma – wonach Oscar Billy den Burger im Jahr 1891 erfunden haben soll.
Die wohl am weitesten verbreitete Geschichte ist jedoch, dass ein Texaner namens Fletcher Davis im Jahr 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis im Bundesstaat Missouri seine Burger verkauft haben soll. Dieser soll aus Hacksteak mit Gurke, Senf und Zwiebeln zwischen zwei Brötchenhälften bestanden haben.
Wer den Hamburger aber nun letztendlich erfunden hat, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit beantworten.

 

Der Siegeszug des Burgers

 

Doch wie konnte der Burger die Beliebtheit erlangen, die er heute hat?
Um diese Frage zu beantworten, müssen auf jeden Fall die Brüder Richard und Maurice genannt werden, die im Jahr 1940 in Kalifornien ein Burger-Restaurant eröffnet haben. Ihr Nachname: McDonald.  
1971 folgte die erste McDonald‘s-Filiale Deutschlands im Münchner Stadtteil Obergiesing, welche auch heute immer noch im Betrieb ist. Fünf Jahre später eröffnete die erste Burger King-Filiale in Deutschland,
genauer gesagt in Berlin.
Fast-Food-Ketten wie McDonald‘s und Burger King haben in den darauffolgenden Jahrzehnten dazu beigetragen, dass der Hamburger zu einem billigen und weltweit massenhaft konsumierten Imbiss geworden ist.
So besitzt allein das Unternehmen mit dem goldenen M als Logo inzwischen rund 1.500 Filialen in Deutschland.
Die Zeiten, in denen der Burger für viele lediglich als Schnell- oder Fertiggericht diverser Fast-Food-Ketten galt, haben sich jedoch geändert: Der Burger ist längst Kult und inzwischen hat auch die klassische und gehobene Gastronomie ihn für sich entdeckt, wo er qualitativ hochwertig hergestellt wird. Auch beim heimischen Grillen darf er für viele Burger-Fans nicht fehlen.
Übrigens: Schätzungen zufolge soll jeder Amerikaner drei Burger pro Woche essen. Hochgerechnet auf die gesamte Einwohnerzahl der Vereinigten Staaten entspräche das 50 Milliarden Burger pro Jahr!

 

Für jeden der passende Burger

 

Zur Popularität des Burgers beigetragen haben dürften auch seine unvergesslichen Aufritte in der Film- und Fernsehgeschichte. Einige Beispiele gefällig? Einer der beliebtesten Charaktere der Simpsons ist Krusty der Clown, der ein eigenes Burger-Restaurant betreibt. Im Animationsfilm „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ fallen keine Regentropfen auf die Erde, sondern Hamburger. Und auch Quentin Tarantino hat für einige legendäre Momente des Burgers in der Filmgeschichte gesorgt. Der Kult-Regisseur hat für sein Film-Universum die „Big Kahuna Burger“-Kette erfunden, die unter anderem in den Filmen „Pulp Fiction“, „Reservoir Dogs“ und „Death Proof“ erwähnt wird.
Mittlerweile gibt es unzählige Versionen des Burgers – der Chickenburger, Pulled Pork Burger und natürlich der Cheeseburger sind nur einige der bekanntesten. Auch für Tarantinos Big Kahuna Burger gibt es übrigens Rezepte zum Selbermachen. Vegetarier werden zum Beispiel beim Veggie-Burger fündig, auch für Veganer existieren mittlerweile entsprechende Variationen.
Inzwischen ist also für jeden der passende Burger erhältlich und ein Ende des Burger-Booms ist in absehbarer Zeit definitiv nicht vorstellbar.

 

Na dann, guten Appetit!