Die Mischung aus Tradition und Moderne macht Arnsberg einzigartig

Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner spricht im Interview über die wirtschaftlichen Stärken, die Rathaussanierung und die Zukunftsperspektiven der Stadt.

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TOP MAGAZIN: Herr Bittner, wie würden Sie Arnsberg in wenigen Worten beschreiben und was macht die Stadt einzigartig?

 

Ralf Paul Bittner: Arnsberg ist zuallererst meine Heimat und das fühlen auch viele weitere Menschen so. Allein das macht die Stadt einzigartig für uns, aber Arnsberg ist noch so viel mehr: eine charmante Mittelstadt im Sauerland, geprägt von historischer Architektur und Urbanität, der idyllischen Ruhr und einer starken Verbundenheit zur Natur. Einzigartig machen die Stadt ihre Mischung aus Tradition und Moderne, die lebendige Vereins- und Kulturszene, die Stadtteile mit ihren eigenen dörflichen und urbanen Charakteren und die Nähe zu Naherholungsgebieten wie dem Arnsberger Wald. Arnsbergs wirtschaftliche Stärke liegt in seiner vielseitigen Wirtschaftsstruktur, geprägt von traditionsreichen mittelständischen Unternehmen, insbesondere in der Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie der Leuchtenindustrie und vielfältigen starken Handwerksbetrieben. Arnsberg vereint Lebensqualität, Gemeinschaftssinn und wirtschaftliche Stärke auf besondere Weise.

 

TOP MAGAZIN: Welche Sehenswürdigkeiten oder besonderen Orte in Arnsberg würden Sie Touristen besonders empfehlen, um die Stadt kennenzulernen?

 

Ralf Paul Bittner: Bei uns gibt es viel zu sehen: Angefangen in der historischen Arnsberger Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und dem markanten Glockenturm. Dazu die Schlossruine, die nicht nur eine beeindruckende Geschichte, sondern auch einen wunderbaren Ausblick bietet. Zu empfehlen ist auch das historische Strohdorf im Stadtteil Neheim. Besonders der Besuch am Neheimer Markt und des „Sauerländer Doms“ lohnen sich nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel in einer der beliebtesten Einkaufsmeilen Deutschlands.
In Hüsten empfehle ich einen Besuch im Solepark, als grüne Oase mit großem Erholungswert. Dieser Ort, und noch viele weitere in der Stadt, sind an den RuhrtalRadweg angebunden, der entlang der schönen Ruhrlandschaft führt.
Erholung in der Natur gibt es auf zahlreichen Wanderwegen im Arnsberger Wald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet NRWs. Eine weltweite Rarität gibt es auch zu entdecken, denn Arnsberg ist die einzige Stadt mit drei historisch wertvollen Prämonstratenserklöstern in Rumbeck, Oelinghausen und Wedinghausen in Arnsberg.

 

TOP MAGAZIN: Wie wichtig ist es für Arnsberg, eine starke und gut vernetzte Wirtschaft zu haben, und welche Rolle spielt die Wirtschaftsförderung dabei?

 

Ralf Paul Bittner: Eine dynamische Wirtschaft schafft nicht nur Wohlstand, sondern ermöglicht auch Investitionen in Bildung, Infrastruktur und soziale Projekte. Gerade in einer Stadt wie Arnsberg, die Tradition und Moderne vereint, spielt die heimische Wirtschaft und damit auch die Wirtschaftsförderung (WfA) eine Schlüsselrolle, um wirtschaftliche Stärke und Zukunftsfähigkeit gleichermaßen zu sichern. Mit dem „Kaiserhaus“ konnte ein Ankerpunkt für Start-ups und junge wie etablierte Unternehmen geschaffen werden. Mit dem weiteren Ausbau der Gewerbeflächen und gezielter wirtschaftsfördernder Maßnahmen sichert die WfA Arbeitsplätze, fördert die Lebensqualität und stärkt die Finanzkraft der Stadt. Dazu bauen wir unsere WfA gezielt zu einem Kompetenzzentrum für Wirtschaft gemeinsam mit den starken Institutionen vor Ort aus. Zu nennen sind hier unter anderem die IHK und die HWK, der Handelsverband oder auch die DEHOGA.

 

TOP MAGAZIN: Die Sanierung des Rathauses ist ein großes Projekt. Welche Ziele verfolgen Sie mit dieser umfassenden Sanierung und wie wichtig ist sie für die Stadt Arnsberg?

 

Ralf Paul Bittner: Mit einem „klimaneutralen offenen Rathaus Arnsberg“ wird ein Schlüsselvorhaben in der Stadt umgesetzt mit positiver Auswirkung auf das direkte Umfeld und die Gesamtstadt. Dieses Vorhaben wurde mehrheitlich durch den Rat der Stadt Arnsberg beschlossen.
Im Ergebnis soll die nachhaltige Sanierung dazu beitragen, ein „offenes Rathaus“ zu entwickeln mit neuen Nutzungsangeboten für bürgerschaftliches Engagement. Das Gebäude wird außerdem umfassend barrierefrei gestaltet sowie moderne, zeitgemäße Aufenthalts- und Arbeitsplätze bieten.
Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie die Senkung von laufenden Unterhaltungskosten spielen selbstverständlich eine große Rolle: Die bisher hohen Energiebedarfe im Betrieb des Gebäudes werden deutlich reduziert durch einen vorbildlichen Dämmstandard. Geothermie wird für die klimafreundliche Wärmeversorgung genutzt, ebenso werden PV-Anlagen zum Einsatz kommen.
Das neue Rathaus wird – als sozialer und kultureller Treffpunkt sowie politisches Zentrum – auch das direkte Quartier, direkt zwischen Hüsten und Neheim, positiv beeinflussen.

 

TOP MAGAZIN: Wie hat sich Arnsberg in den letzten Jahren verändert, und was erwarten Sie für die Zukunft der Stadt?

 

Ralf Paul Bittner: Die Stadt Arnsberg hat in den letzten Jahren viele wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Beispielhaft zu nennen sind hier die Modernisierung der Innenstadt, aber gleichzeitig auch die gezielte Stärkung der Dörfer. Mit der Planung und Entwicklung neuer Wohnbau- und Gewerbeflächen schaffen wir ebenfalls wichtige Voraussetzungen für das zukünftige Leben und Arbeiten in der Stadt. Dazu gehört auch der intensive Ausbau von etwa 500 Plätzen in der Kindertagesbetreuung.
Mit gezielten Maßnahmen werden ältere Menschen unterstützt und junge Familien angesprochen – mit persönlichen Angeboten, wie präventiven Hausbesuchen, aber auch zahlreichen digitalen Angeboten wie der Angebotsdatenbank für Familien und weiteren smarten Bürgerdiensten. Dazu entwickeln wir viele Maßnahmen zur Unterstützung des Ehrenamtes, zum Beispiel der „Vereinslotse“. Insgesamt kann Arnsberg optimistisch in die Zukunft blicken. Dabei trägt auch die starke Positionierung als wesentlicher Gesundheitsstandort in Südwestfalen bei. Die Stadt setzt auf eine ausgewogene Mischung aus Tradition und Innovation, um den Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich zu begegnen.