MEHR ALS HEIßE LUFT
28. Warsteiner Internationale Montgolfiade: elf Massenstarts, fünf Night-Glows und über 100.000 Besucher.
Foto: Warsteiner Brauerei
Die Warsteiner Internationale Montgolfiade ist immer einen Ausflug Wert – vor allem in diesem Jahr. Mit insgesamt 1.007 Ballonstarts, fünf Night-Glows und über 100.000 Besuchern blicken die Verantwortlichen auf eine überdurchschnittlich
gute WIM zurück.
Das Wetter hätte passend zum Auftakt der 28. Auflage der Warsteiner Internationalen Montgolfiade nicht besser sein können. Für alle Ballonsport-Begeisterten begann am 31. August bei Sonnenschein und nur leicht bewölktem Himmel wieder die schönste Zeit des Jahres. Nach herzlicher Begrüßung eröffnete Catharina Cramer gemeinsam mit Warsteins Bürgermeister, Dr. Thomas Schöne, die diesjährige WIM mit dem Startschuss für den ersten Massenstart. 113.000 Besucher waren während der neuntägigen Ballonfiesta zu Gast in Warstein und genossen insgesamt über 1.000 Ballonstarts. Auch die Fans der Sonderformen kamen nicht zu kurz: In diesem Jahr feierten gleich vier neue Special Shapes Premiere bei der WIM. Der brasilianische Ballonpilot Filipe Tostes brachte den Taucher „Scuba Diver“ mit. Stilecht mit „Neoprenanzug“ und „Tauchermaske“ ausgerüstet, wiegt er 220 Kilogramm bei einer Höhe von 30 Metern. Gebaut wurde er 2004 vom Hersteller Air Fly Balloons.
Ebenfalls aus Brasilien angereist war „Kiko“ Naccarato mit seiner „Rat Cheese“. Der Südamerikaner ist ein gern gesehener Gast in Warstein und kommt bereits seit Jahren zur Montgolfiade. In diesem Jahr begeisterte er die Besucher erstmals mit seiner bunten Ratte, die stolze 35 Meter hoch und 200 Kilogramm schwer ist. Und noch ein neues Special Shape schwang sich bei der 28. WIM erstmals in die Lüfte: eine Eule mit dem ausgefallenen Namen „Owlbert Eyenstein, Professor of Hot Air“. Der 33,5 Meter hohe und 250 Kilogramm schwere „Professor für heiße Luft“ gehorcht dem Kommando des US-amerikanischen Piloten Gary Kaye Moore.
Dabei sieht die Eule fast so aus, als könne sie ihre Flugbahn alleine berechnen, mit dem schwarzen Talar und dem Doktorhut auf dem Kopf. Der Hersteller Valdemir Taviera hat diesen kunstvollen Ballon 2014 fertiggestellt. Für leuchtende Augen sorgte am Mittwoch, 5. September, der Christus-Ballon des Brasilianers Helio Michelini Pellaes Neto. Die 42 Meter hohe Sonderform rüstete auf Warsteiner Boden das erste Mal in Europa auf und erhielt bei ihrer Premiere christlichen Beistand von den beiden Benediktiner-Brüdern Isidor und Justus aus der Abtei Königsmünster aus Meschede.
Traumhafte Massenstarts gab es aber nicht nur in Warstein. Die guten Wetterbedingungen machten auch den Außenstart vom Paderborner Flughafen möglich. Insgesamt 70 Ballone sorgten für ein ungewohnt farbenprächtiges Bild über den Start- und Landebahnen. 39 Ballone traten beim Weitfahrt-Wettbewerb, dem Albert Cramer Long Distance Race, an. Das Ziel aller Pilotinnen und Piloten war das gleiche: mit dem Ballon in der vorgegebenen Zeit von zwei Stunden möglichst weit zu fahren. Knapp die Nase vorn hatte das Team um Pilot Rick van Veen, das nach 26,807 Kilometern wieder festen Boden unter dem Korb hatte. Nur 174 Meter Abstand lag zwischen ihm und dem Zweitplatzierten Moritz Wieczorek aus Grabenstätt.
Das Rahmenprogramm wurde in diesem Jahr etwas verändert. So war die Internationale ADAC Zurich Westfalen Klassik mit ihren schönen Oldtimern am zweiten WIM-Samstag zu Gast. Nach dem bayerischen Frühschoppen am Sonntag kamen 28 Kapellen mit über 550 Musikern zum Zusammenspiel auf dem Startfeld A zusammen. „Das war sicher nicht das letzte Mal, dass wir die Vereine zu uns eingeladen haben. Dass wir mit unserem Programm auf dem richtigen Weg sind, zeigen die 113.000 Besucher eindrucksvoll“, freut sich WIM-Geschäftsführer Uwe Wendt.
Schon fast traditionell trafen sich am Dienstag 800 Schützen der Vereine aus der Region zum Warsteiner Majestäten-Treffen im Festzelt. Ballonkönig 2018 wurde Christian Sellmann vom Schützenverein Dedinghausen. „Wir sind mehr als zufrieden. An allen vier Haupttagen konnten wir unseren Gästen volles Programm bieten. Insgesamt elf Massenstarts, sieben von acht Morgenstarts, vier Night- und ein Candlelight-Glow – das sind überdurchschnittlich gute Zahlen“, resümiert Wendt. „Wir schauen auf eine tolle WIM zurück.“
Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 4/2018