MEHR PLATZ FÜR WOHLGEFÜHL!

Bäder bringen Genuss und Gesundheit

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Ein großer Teil des Lebens dre­ht sich mittler­weile um Ge­sund­heit, Well­ness und darum, gut auszuse­hen und sich gut zu fühlen. Sollte dem­nach nicht ei­gentlich das Badez­im­mer eines der größten Räume in Haus und Woh­nung sein? Das Ge­gen­teil ist der Fall. Selbst dem Sch­lafz­im­mer, in dem man außer Bett und Klei­der­schrank häu­fig kaum et­was nutzt, wird laut Vereini­gung Deutsche Sanitär­wirtschaft (VDS) wei­taus mehr Fläche zuge­dacht.

 

Auch Bad-Botschaf­terin Franzis­ka van Alm­sick fin­d­et, dass die pri­vate Wohlfühloase zusät­zliche Qua­drat­me­ter ver­di­ene. Sie selbst brauche vor allem Platz für eine große Bade­wanne. Außer­dem müsse aus­reichend Schrankraum vorhan­den sein, damit Ord­nung herrsche, wenn sie vom All­t­ag ab­tauche. Hi­er ein bis zwei wohn­liche Ac­ces­soires, dort eine schicke Steh­leuchte, das reiche fürs Styling, ver­ri­et die deutsche Sch­wimm-Ikone. Wenn die zwei­fache Mut­ter den Stress bei­seiteschiebt und re­generi­ert, sind ihr „heißes Wass­er und eine Stunde Ruhe“ genug. Wis­sen­schaftler erk­lären das Glücks­ge­fühl in der Wanne mit der Erin­nerung an das vorge­burtliche Frucht­wasser­bad im Mut­ter­leib. Das kör­per­liche Wohl­befin­d­en hinge­gen basiert maßge­blich auf dem hy­dro­s­tatischen Ef­fekt. Das physikalische Phäno­men be­wirke, so VDS-Geschäfts­führ­er Jens J. Wisch­mann, „dass wir uns un­ab­hängig vom Gewicht im Wass­er ger­adezu sch­w­ere­los fühlen kön­nen.“

 

Emo­tion und Heilung als ar­chitek­tonisch­es Konzept
Auch in Asien ste­he Wass­er von je­her für ein großes Maß an emo­tio­naler und ph­y­sisch­er Heilung, sagt Lyn­don Neri. Mehr noch: Für den Mit­be­grün­der des Shang­hai­er De­sign- und Forschungs­büros Neri&Hu ver­sch­melzen „Ba­den und Reini­gung zu ein­er emo­tio­nalen Reise, zu ein­er tie­fen Verbin­dung zum in­neren Selbst wie zur Außen­welt“. Ge­nau dem ent­spricht ein ar­chitek­tonisch­es Konzept, das er erst kür­zlich mit Part­nerin Ros­sa­na Hu im Auf­trag eines Her­stellers von Pre­mi­um-Ar­ma­turen sk­izzierte.

 

Die ex­tra­v­a­gante In­ter­pre­ta­tion zeich­net das Bad als eine Art Über­gangs­raum, ei­nen Ort des vorüberge­hen­den Ver­weilens und der Re­gen­er­a­tion. Passend dazu bal­anciert sie ganz im Sinne des Tran­si­tio­n­al Style mit tra­di­tionellen und zeit­genös­sischen Zi­tat­en. Das Ergeb­nis lässt das römische Atri­um neu au­fleben, das In­nen­räume un­tere­i­nan­der und zu­gleich mit der Außen­welt verbin­det. Hört sich großartig an – und ist es auch, wen­n­gleich es sich vor­erst „nur“ um eine Pa­pi­er-In­spi­ra­tion rund ums Wohl­befin­d­en han­delt.

 

Beim Bad ge­ht Pro­dukt­de­sign­ern das Herz auf
Wer schon von Berufs we­gen mit sein­er Ein­rich­tung und Ges­tal­tung zu tun hat, gerät beim Ge­danken daran und die er­s­taun­liche Kar­riere ins Sch­wär­men: von der Nasszelle zum Luxu­sar­tikel zu einem Ort, in dem „tägliche Ri­t­uale wichtiger sind als die im­mer präsen­tere dig­i­tale Welt“. So sie­ht es beispiel­sweise Wern­er Aiss­linger.

 

Für renom­mierte Pro­dukt­de­sign­er wie ihn be­deute das, ei­nen Wohlfühlort zu kreieren, der gleichzeitig far­biger, ma­te­rialo­ri­en­tiert­er und im­mer un­kon­ven­tioneller und fan­tasievoller werde. Der von ihm ge­mein­sam mit Ti­na Bun­yapr­a­sit en­twick­elte En­twurf „Tri­col­ore“ vereint die ge­nan­n­ten Fak­toren in ein­er freis­te­hen­den Bade­wanne. Zu den Be­son­der­heit­en der mod­er­nen In­ter­pre­ta­tion ein­stiger Löwen­fuß­mod­elle zählen neben der Drei­far­bigkeit ihre Stahl-Email­lierun­gen.

 

Wichtige Dreh- und An­gelpunkte für Wasser­an­wen­dun­gen
In der Tat spielt laut VDS speziell sie bei der In­sze­nierung mod­ern­er Bad­wel­ten eine entschei­dende Rolle. Und nicht nur dabei. Bade­wan­nen sind neben der Dusche ein wichtiger Dreh- und An­gelpunkt, wenn es im Bad um be­son­deren Genuss – und zuneh­mend um die Ge­sund­heit ge­ht. Dabei ist das Ab­bauen von Stress, wie Franzis­ka van Alm­sick es möglichst täglich zele­bri­ert, nur ein As­pekt, sein Wohl­sein im Bad bzw. beim Ba­den zu op­ti­mieren.

 

Wasser­an­wen­dun­gen eig­nen sich als Ther­a­pie bei Sch­merzen, Herz-Kreis­lauf-Besch­w­er­den, Rheu­ma und Blut­druck­ano­ma­lien eben­so wie bei Kramp­fadern oder Sch­wel­lun­gen in der Sch­wanger­schaft.

Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 4/2018