The American Way of Life
Warum die USA nicht nur ein Land, sondern Teil unseres Selbstverständnisses sind.
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Das ist doch verrückt. Google, Apple, Netflix, Calvin Klein, Levi‘s oder Tommy Hilfiger. Dazu Musikstile wie Blues, Jazz oder Hip Hop – die USA sind nicht nur ein Land, sondern ein Teil unseres Selbstverständnisses. So ziemlich jeder Trend, der zu uns herüberschwappt und uns beeinflusst, stammt aus Amerika. Doch damit nicht genug: Auch die Mentalität beeinflusst uns in höchstem Maße, weckt in uns gar den Wunsch, dieses spannende Land nicht nur kennenzulernen, sondern dorthin auszuwandern. Wer hätte gedacht, dass die Deutschamerikaner die größte Bevölkerungsgruppe in den Vereinigen Staaten stellen? Die erste deutsche Siedlung wurde 1683 in Pennsylvania gegründet. Einige Jahrzehnte später bestand ein Drittel der Bevölkerung Pennsylvanias aus deutschstämmigen Bewohnern. Überwiegend handelte es sich um Lutheraner, Reformierte, Amische, Mennoniten und Anhänger anderer protestantischer Glaubensrichtungen. Sie entwickelten sogar eine eigene Sprachform, die ihren Ursprung im Pfälzischen hat. Die Hauptgründe für die folgenden Einwanderungswellen in die USA waren Armutsmigration, Vertreibung und Kriege. Heute steht die Arbeitsmigration an erster Stelle. Vor allem Wissenschaftler finden in den Vereinigten Staaten oftmals bessere Karrieremöglichkeiten. Interessanterweise leben die meisten Deutschen nicht etwa in New York, Florida oder Los Angeles, sondern in Ohio, Milwaukee und Minnesota. Aufgrund der großen Anzahl von Deutschamerikanern, die in den Staaten leben, ist es nicht verwunderlich, dass darunter inzwischen auch viele Promis mit deutschen Wurzeln sind: Angelina Jolie zum Beispiel. Sie hat sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits deutsche Vorfahren. Ihre Urgroßeltern stammen aus Büren in Westfalen. Schauspielerin Sandra Bullock verbrachte die ersten zwei Jahre ihres Lebens in Nürnberg, David Hasselhoffs Familie stammt aus Niedersachsen und sogar der Uropa von Teenieschwarm Justin Bieber ist Deutscher.
Ja, vom Tellerwäscher zum Millionär – wen beflügelt so was nicht? Obwohl wir glauben, etwas von Amerika zu verstehen, liegen viele von uns damit falsch. Von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Verkäufer in amerikanischen Supermärkten fühlen wir uns geschmeichelt, ja, wir sind begeistert – und wünschen uns diese Mentalität auch in Deutschland.
Dass „How are you?“ (zu Deutsch: Wie geht‘s dir?“) aber meist nur eine Floskel ist, auf die der Amerikaner oftmals keine Antwort erwartet, und die Offenheit und Freundlichkeit nur oberflächlich ist, das merken viele Europäer erst dann, wenn sie eine Zeit lang in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelebt haben. Umgekehrt schütteln Amerikaner über unsere Direktheit und den Tonfall, mit denen wir uns unbekannte Menschen auf der Straße ansprechen, nur den Kopf, so unverschämt und ungewohnt finden sie unsere Art. Viel ist über die unterschiedlichen Mentalitäten von Amis und Deutschen geschrieben worden. Die Faszination bleibt trotzdem. Das gilt natürlich in hohem Maße auch für die Touristenhochburgen Los Angeles, Miami, Las Vegas oder New York. Als Tourist freut man sich eben, beispielsweise Venice Beach in Los Angeles zu besuchen – ein Strandabschnitt, den man aus unzähligen amerikanischen Serien kennt. Doch dieses riesige Land besteht aus mehr als aus Hotspots wie diesem. In unserem USA-Special haben wir deshalb einige Geheimtipps ausfindig gemacht, die gerade für Sauerländer attraktiv sein könnten – sowohl was Hotspots als auch Kulinarisches betrifft.