Hier klingt Gebell besonders fröhlich:
Das Sauerland hat sich zum echten Hundeparadies entwickelt!
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Wenn man davon ausgeht, dass jede touristisch geprägte Region auch die Gäste bekommt, die sie verdient, können sich die Menschen im Sauerland glücklich schätzen. Hundebesitzer gelten im Allgemeinen als verantwortungsbewusst, empathisch und sind engagiert und sozial gut vernetzt. Durch regelmäßige Gassi-Runden haben sie feste Routinen in ihrem Alltag, stärken beim Spazierengehen ihr Herz-Kreislauf-System und können sich über die vermehrte Produktion der Glückshormone Serotonin und Dopamin freuen, allein durch die Interaktion mit ihrem vierbeinigen Freund. Das sind wesentliche Faktoren, die das Risiko, Depressionen zu entwickeln, drastisch senken. Immer mehr Urlauber reisen mit ihrem Hund ins Sauerland, weil sie hier ideale Bedingungen vorfinden. Gleichermaßen profitieren natürlich auch die einheimischen Hunde davon. Weitläufige Waldgebiete locken mit gut ausgeschilderten Wanderwegen. Für den Hund gibt es viel zu erschnuppern, für seinen Begleiter ist die Natur ideal, um den Kopf freizubekommen und sich wieder auf das Wesentliche im Leben zu fokussieren. Die gesamte Infrastruktur ist hundefreundlich gehalten. Das beginnt bei Hotels, geht über echte Wellness-Angebote und endet auch nicht bei medizinischer Betreuung für den Notfall oder zur Prophylaxe.
Aktiv-Urlaub macht Hunde wieder fit für den Alltag
Begriffe wie „Hüft- oder Ellbogengelenkdysplasie“, „Spondylose“ oder auch „Osteochondrosis dissecans – kurz OCD“ sind für viele Hundehalter leider keine unbekannten Fremdwörter mehr. Sie alle bezeichnen Erkrankungen des Gelenkapparates, die unterschiedliche Ursachen, aber allesamt die gleichen traurigen Symptome aufweisen: Der Hund hat Schmerzen und leidet. Wer selbst schon einmal unter Rückenschmerzen gelitten hat, weiß genau, wie wichtig es ist, hier nicht nur mit Tabletten und Spritzen zu behandeln, sondern durch gezielte Übungen dafür zu sorgen, dass ein gut ausgebildeter Muskelapparat die Wirbelsäule hält und somit Fehlbelastungen ausgleicht. Das Gleiche gilt auch für Hunde. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, den Vierbeiner gezielt so zu stärken, dass sich eventuell angeborene oder im Laufe des Lebens erworbene Krankheiten weniger drastisch auswirken. Und dafür ist ein Urlaub ideal. Innerhalb einer Woche besuchen Hund und Herrchen gemeinsam spezielle Hunde-Physiotherapeuten, Hunde-Osteopathen oder –Trainer.
Gerade hier im Sauerland gibt es sehr viele Angebote im alternativmedizinischen und ganzheitlichen Bereich. Schon vorab kann man sich bei der Urlaubsplanung über die teils sehr ausführlichen Webseiten ein Bild von der Arbeit der Profis machen. Der Hund wird mit seinem gesamten Bewegungsmuster genau analysiert, anschließend entwickeln die Experten ein individuelles Fitness-Programm, das dann später auch zu Hause fest im Alltag verankert wird. Und auch, falls es weniger um Prävention geht, sondern mehr um Schadensbegrenzung, gibt es in der Region auf Hunde spezialisierte Orthopädie- und Reha-Techniker. Die Tiere können Hilfsmittel nutzen, die mit dem menschlichen Rollstuhl oder dem menschlichen Rollator vergleichbar sind. Gerade im Urlaub lassen sich diese gut auf Spaziergängen ausgiebig testen und gegebenenfalls später noch modifizieren. Doch nicht nur in körperlicher, sondern auch in psychischer Hinsicht kann der Hund vom Sauerland-Urlaub nachhaltig profitieren.
„Der will nur spielen, der tut nix“
Das ist wohl der meistgehasste Satz für Menschen, die Angst vor Hunden haben. Er fällt nämlich oft gerade dann, wenn ein Hund ohne Leine unterwegs ist und aufgeregt-neugierig einen Entgegenkommenden begrüßt. Es gibt das – bis heute nicht wirklich entkräftete – Gerücht, dass Hunde aggressiv werden, wenn sie spüren, dass jemand Angst hat. Mehrere Studien haben sich damit schon beschäftigt. Ergebnis: Zwar werden Hunde nicht automatisch angriffslustig, sobald sie die menschliche Angst spüren, trotzdem können bei ihnen Aggressionen dadurch ausgelöst werden, dass der Mensch aus dieser Angst heraus bestimmte Signale aussendet. Intensives Anstarren oder eine defensive Körperhaltung sind Beispiele dafür.
Wenn also jemand spontan auf einen freilaufenden Hund trifft, hat er unter Umständen Angst vor der Angst. Er fürchtet sich davor, ängstlich zu sein und so den Hund zu provozieren. Viel besser funktioniert das Miteinander aber dann, wenn der Hund gut hört. Und genau diese Ausbildung kommt im Alltag oft zu kurz. Egal, ob es darum geht, Grundgehorsam zu lernen oder in Einzeltrainings und Seminaren an bestimmten, unerwünschten Verhaltensweisen des Hundes zu arbeiten, auch hier bietet das Sauerland eine ganze Palette von Möglichkeiten. Hundetrainer mit unterschiedlichen Schwerpunkten sind nicht nur auf hier dauerhaft wohnende Vierbeiner eingestellt, die einmal pro Woche die Schulbank drücken, sondern bieten auch komprimierte Ausbildungen über ein langes Wochenende oder mehrere Tage an.
Von Sauerländer Besonderheiten und Wellness-Oasen „für alle Felle“
Im Plattdeutsch dieser Region werden Hunde auch als „Ruien“ bezeichnet. Daher kommt übrigens der abschätzige Begriff „Ruienfriärter“, der in etwa „Hundefresser“ bedeutet und zum Ausdruck bringen sollte, jemand sei so arm, dass er keine größeren Nutztiere besitze und daher Hunde essen müsste. Es gibt eine Hunderasse, die ihre Wurzeln im Sauerland und Siegerland hat: Die Deutsche Bracke. Diese mittelgroßen Laufhunde wurden speziell für die Jagd in bergigem und bewaldeten Gelände gezüchtet. „Bracke“ klingt sehr bodenständig und solide. Von der Historie dieser Region her würde man auch keinen Rasse-Namen mit Chichi erwarten. Trotzdem kann das Sauerland auch durchaus luxuriös und an bellenden Zielgruppen orientiert liefern. Mit seinen zahlreichen Seen und Flüssen ist es ideal für schwimmbegeisterte Hunde und bietet unter anderem an den Hundestränden am Diemelsee echtes Tobe- und Planschvergnügen. In allen Städten und Gemeinden gibt es hundefreundliche Restaurants, Cafés und Hotels mit Hundetoiletten und Wasserstellen. Tiere, die einst im Sauerland ausgebildet wurden, haben wir mit Sicherheit irgendwann schon einmal im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand gesehen. In den 70er Jahren gründete ein ehemaliger Tierpfleger, der sich in Australien in eine Kunstreiterin verliebt hatte, im sauerländischen Wickede eine Ausbildungsstätte für Tiere, die geeignet waren, bei TV-Produktionen, auf Galas, Shows und Messen aufzutreten. Die Tochter der beiden, Diana Antoine, ist studierte Tierpsychologin, mehrfach zertifizierte Hundetrainerin und betreibt auf dem elterlichen Gelände heute einen weiteren guten Grund, mit Hund ins Sauerland zu reisen: Eine Wellness-Oase mit dem Untertitel „Hotel für alle Felle“.