Auf den Zahn gefühlt: Zahn- und Mundhygiene
Mittlerweile ist wissenschaftlich belegt, dass Menschen mit gepflegten, weißen Zähnen von ihrem Umfeld als attraktiver, intelligenter und beliebter wahrgenommen werden. Und das hat seinen Grund:
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Nicht auf den Mund gefallen
Bereits 3.000 v. Chr. gelangte man zu der Erkenntnis, dass Mundhygiene zur Körperpflege dazugehört. Doch statt schrubben hieß es bei den Ägyptern: kauen. Zur Dentalpflege verwendeten sie nämlich einen kleinen Zweig, der an einem Ende zerfasert wurde. Auch die erste Zahnpasta geht auf altägyptische Zahnärzte zurück: Doch statt aus abrasiven Putzkörpern wie Silikatverbindungen oder Fluorid bestand diese aus einer Mischung von gemahlenem Bims und Weinessig.
Oh weh …
Jährlich geben deutsche Bundesbürger etwa 1,2 Milliarden Euro für ihr Lächeln aus, davon die Hälfte für Zahnpasta. Und obwohl ein Großteil der Befragten angibt, sich mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen, sind etwa 99 Prozent der Deutschen von Karies betroffen – wie kann das sein? Studien zeigen, dass viele Menschen ihre Dentalpflegegewohnheiten oftmals völlig fehleinschätzen. Dabei kann nicht nur unregelmäßiges Zähneputzen zu Karies und seinen Folgeerkrankungen führen, auch zu aggressives Schrubben etwa kann Zahnschäden begünstigen.
Essen für das schöne Lächeln
Unsere Zähne bestehen aus mehreren Schichten. Dabei ist es der Zahnschmelz, der für ihre Farbe verantwortlich ist. Neben einer Veranlagung spielt hier auch die Ernährung eine wesentliche Rolle, denn nicht nur Zucker und säurehaltige Lebensmittel sind schädlich für die Zähne – auch andere Lebensmittel können sich negativ auf ihr Erscheinungsbild auswirken. So lagern sich bestimmte Farbstoffe am sogenannten Schmelzoberhäutchen ein und verursachen so Verfärbungen. Doch glücklicherweise gibt es auch Lebensmittel, die der „Zahnweißheit“ zuträglich sind: Alles, was die Speichelproduktion anregt, darf bedenkenlos genossen werden. Dazu zählt insbesondere Gemüse, wie zum Beispiel Sellerie oder Karotten. Da viele Sorten außerdem einen hohen Anteil Vitamin C enthalten, beugen sie gleichzeitig Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch vor.
„Plaque-Geister“
Plaque und Zahnstein gelten als die Hauptursache von Zahn- und Zahnfleischentzündungen. Wer die Beläge nicht regelmäßig von der Zahnoberfläche entfernt, begünstigt die Entstehung von Karies, Parodontitis und Gingivitis. Die American Dental Association empfiehlt daher die zweimalige tägliche Zahnpflege mit einer weichen bis mittelharten Zahnbürste.
Automatik statt Hand
Aufgrund ihrer mechanischen Rüttelbewegung sind elektrische Zahnbürsten ihren manuellen Gefährten überlegen und können Beläge auf und zwischen den Zähnen besser entfernen. Das spiegelt sich auch auf dem Verkaufsmarkt wider, wo die elektrischen Modelle die Handzahnbürsten mittlerweile
überholt haben.
Den Mund vollnehmen
Vielen Menschen gelingt es auch durch eine gründliche Zahnpflege nicht, alle Zwischenräume und Nischen in der Mundhöhle zu erreichen und damit Bakterien zu entfernen. Deswegen raten Zahnärzte zum Gebrauch chemischer und mechanischer Ergänzungen: Mundwasser sorgt nicht nur für frischen Atem, sondern wirkt auch antibakteriell und reduziert dadurch das Risiko für Zahnfleischentzündungen – und das laut einer Studie sogar effektiver als Zahnseide! Doch auch sie sollte nicht vernachlässigt werden. Interdentalbürsten sind eine tolle Möglichkeit, Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen und eignen sich – ebenso wie Kaugummis – auch ideal für unterwegs.
Ab zu Onkel Doc!
Mindestens einmal im Jahr sollte man auch bei guter Zahnhygiene dem Zahnarzt einen Besuch abstatten. Er befreit die Zähne nicht nur von Zahnbelägen, sondern kann auch krankhafte Veränderungen frühzeitig erkennen und so Kiefer- und Munderkrankungen verhindern. Auf Wunsch führt er auch ein professionelles Bleaching durch.
Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 1/2019