Auf die Räder, fertig, los!
Der RuhrtalRadweg ist einer der größten Highlights im Sauerland – und das zu Recht!
Er zählt zu den größten touristischen Hauptattraktionen des Sauerlands: der RuhrtalRadweg. Mit einem Spannungsbogen aus Natur und Industriekultur verbindet er das Sauerland mit dem Ruhrgebiet. Auf gut ausgeschilderten Wegen können Radfahrer seit 2006 von Winterberg bis nach Duisburg radeln. Ein 240 Kilometer langes Radwegenetz steht ihnen dazu zur Verfügung. Entlang der zertifizierten Qualitätsroute befinden sich etliche Top-Adressen: Von erstklassigen Hotels über Restaurants mit Sterne-Niveau, Designer-Outlets bis hin zum hervorragend ausgestatteten E-Bike-Verleih – der RuhrtalRadweg ist ein echter Wirtschaftsmotor. Deshalb wird auch immer wieder fleißig optimiert.
Aktuell plant beispielsweise Freienohl 600.000 Euro in die Verlegung des Radweges zu investieren. Der soll zukünftig direkt an der Ruhr entlangführen, damit Fahrradfahrer keine Hauptverkehrsstraße mehr überqueren müssen. Das Geld ist gut investiert, denn der Radtourismus boomt im Sauerland. Dementsprechend gut ist die Infrastruktur: einfach mit dem Fahrrad in den Zug oder in den Bus und ab zum Startpunkt. Der könnte beispielsweise am Bahnhof von Winterberg liegen, denn hier beginnt der RuhrtalRadweg.
Duftende Rosen
Vom Bahnhof aus geht‘s zunächst zur Ruhrquelle und von dort entlang des sich schlängelnden Flussverlaufs durch das Ruhrtal weiter bis zum Rosendorf Assinghausen. Ein echter Rosenweg führt durch den Olsberger Ortsteil und bietet auf vier verschiedenen Spazierweg-Routen einen Blick auf mehr als 150 verschiedene Rosensorten, die die Fachwerkidylle und Sehenswürdigkeiten des Dorfes schmücken. Weiter geht es auf der Tour über Olsberg und Bestwig, wo sich bereits die spätere Größe der Ruhr erahnen lässt. Angekommen in der Kreisstadt Meschede, führt ein Abstecher die Tourenradler zur Himmelstreppe, die mit ihren 333 Stufen hoch auf den Hennedamm verläuft und abends in eine malerische Beleuchtung getaucht wird. Wer hier einen weitläufigeren Abstecher rund um den Hennesee machen möchte, kann auf ehemaligen Bahntrassen dem SauerlandRadring folgen.
Grüne Wiesen und idyllische Ortschaften
In seinem weiteren Verlauf quert der RuhrtalRadweg ein ums andere Mal den Flusslauf und führt dabei entlang der renaturierten Ruhr vorbei an grünen Wiesen und idyllisch gelegenen Ortschaften bis nach Arnsberg. Schon von Weitem sichtbar, liegt der historische Stadtkern auf einem Bergrücken. Romantisch verwinkelte Gassen und die Ruine des kurfürstlichen Schlosses bilden das mittelalterliche Zentrum. In unmittelbarer Nachbarschaft lädt das Sauerland-Museum im Landsberger Hof mit seiner neu konzipierten Dauerausstellung zur Geschichte des Herzogtums Westfalen zu einem ausgedehnten Besuch ein, den man optimal mit einer Pause in einem der vielen kleinen Cafés verknüpfen kann – so geht Genussradeln auf Sauerländer Art.
Bis nach Schwerte
Als nächste Station wartet die Gemeinde Ense auf die Tourenradfahrer. Sie liegt oberhalb des Ruhr-talRadwegs und des Fürstenberges mit seiner Burgruine und der Fürstenbergkapelle. Direkt am Radweg selbst befindet sich das sehenswerte und ehrwürdige Herrenhaus „Haus Füchten“. Nachdem idyllische Wiesenauen den weiteren Weg gesäumt haben, gelangt man in die Ortsmitte von Wickede/Ruhr. Seit 2011 ziert hier der „Kunst- und Lyrikweg“ die Strecke entlang des Ruhrufers. Kurze Zeit später schlängelt sich der RuhrtalRadweg weiter entlang der mittlerweile stattlichen Ruhr, bis er in Schwerte das Sauerland hinter sich lässt. Vorbei am Kemnader See in Bochum und dem Baldeneysee in Essen überrascht der RuhrtalRadweg auch im weiteren Verlauf mit seiner naturnahen Wegeführung durch kleine Oasen des Ruhrgebietes. Und trotzdem finden sich am Wegesrand immer wieder imposante Zeugen der langen Industriekultur, geprägt durch den Bergbau, bis die Ruhr schließlich in Duisburg in den Rhein mündet und der RuhrtalRadweg an der Rheinorange sein Ende findet.
Fotos: © RuhrtalRadweg
Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 1/2019