Aus Liebe zur Landwirtschaft

Über 180.000 Menschen erreicht Marie Hoffmann aus Lippetal auf ihrem Instagram-Kanal. Ihr Ziel: Die 25-jährige Agrar-Studentin will ein realistisches Bild der Landwirtschaft vermitteln und gibt ihren Followern deshalb regelmäßig Einblicke von ihrem Leben auf dem Land.

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Eine Leidenschaft: Marie Hoffmann während ihrer Arbeit auf dem Land.

TOP MAGAZIN: Wie entstand bei dir die Leidenschaft zur Landwirtschaft?
Marie Hoffmann: Durch meinen Großvater. Er hat im „Landwirtschaftszentrum Haus Düsse“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gearbeitet. Ich hatte eine sehr gute Beziehung zu meinem Opa, er ist bis heute mein großes Vorbild. Er hat mich damals mit allen Bereichen der Landwirtschaft vertraut gemacht, wodurch meine Leidenschaft für diesen Beruf entstand.


TOP MAGAZIN: Wie bist du dann dazu gekommen, dein Leben und deine Arbeit auf dem Land auf Instagram und Facebook öffentlich zu teilen?
Marie Hoffmann: Ich habe schon als Jugendliche auf landwirtschaftlichen Betrieben gearbeitet und ausgeholfen und habe das Ganze in meinem Studium der Agrarwissenschaft vertieft. Dadurch habe ich schnell gemerkt, dass das Image der Landwirtschaft in der breiten Bevölkerung oft negativ konnotiert ist – und das sehr oft zu Unrecht.
Deshalb versuche ich auf meinen Kanälen, den Menschen mit sachlichen Erklärungen die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion wieder näherzubringen, weil sie uns eben alle angeht. Also weil wir täglich Produkte der Landwirtschaft, eben Lebensmittel, konsumieren.


TOP MAGAZIN: Was versuchst du deinen Followern mit deinen Beiträgen zu vermitteln?
Marie Hoffmann: Ich versuche, meinen Followern ein realistisches Bild der Landwirtschaft abzubilden. Ich beschönige es nicht, versuche aber auch, Sachverhalte wissenschaftlich zu erklären. Und ich versuche, aus allen Bereichen – also sowohl aus dem technischen als auch dem Tier- und dem Pflanzenbereich, aber natürlich auch aus dem Naturschutzbereich – zu vermitteln. Dazu gehören die alltäglichen Dinge und natürlich auch Themen, die vielleicht auch einen Mehrwert für Landwirte liefern.


TOP MAGAZIN: Du warst im Februar bei der Sondersitzung des Bundestags anlässlich des Ukraine-Kriegs anwesend. Wie kam es dazu, dass du daran teilnehmen konntest, und was nimmst du aus dieser Sondersitzung mit?
Marie Hoffmann: Ich habe zu dem Zeitpunkt ein Praktikum bei dem FDP-Abgeordneten Gero Hocker absolviert, der auch im Ausschuss für Landwirtschaft und Ernährung sitzt. Dieses Praktikum kam durch mein Stipendium bei der „Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster“ zustande.
Ich wollte neben der Verbraucherschaft und der Landwirtschaft mit meiner Person auch noch die Politik ins Boot holen und dort mit meiner Person eine vermittelnde Instanz einnehmen. Während meines zweimonatigen Praktikums ist der Ukraine-Krieg ausgebrochen, was natürlich auch wieder die Landwirtschaft als Basis unseres Lebens sehr in den Fokus gerückt hat. Ich saß bei dieser Sondersitzung auch tatsächlich hinter dem ukrainischen Botschafter und unserem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Also das war schon Gänsehautfeeling (lacht).


TOP MAGAZIN: Du bist aktuell noch Master-Studentin der Agrarwissenschaft an der Soester FH. Was sind nach deinem Studium deine beruflichen Ziele für die Zukunft?
Marie Hoffmann: Ich werde dieses Jahr mein Master-Studium abschließen und will danach noch eine Promotion anhängen. Ich möchte aber auch weiterhin in der Praxis tätig sein. Das heißt, ich möchte gerne als Betriebsleiterin auf einem Betrieb einsteigen. Und somit eben auch meine derzeitige Selbstständigkeit weiterhin damit verknüpfen, viel mehr aus der Praxis berichten und in der Politik Expertisen geben, was ich bereits jetzt auch schon öfters mal mache. Und ich will noch mehr im Bereich „Precision Farming“ forschen. Also: Wie können wir smarte Technologien nutzen, um noch effizienter und noch ressourcenschonender zu wirtschaften?