Um die Ecke geguckt 

Das Märkische Sauerland erfindet sich neu.

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Foto: © Adrian72 - stock.adobe.com

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Potenzial im Sauerland steckt – und wie wenig wir Sauerländer über unsere Region wissen. Der Freizeit- und Tourismusverband Märkisches Sauerland (FTV) hat deshalb mit seiner neuen Community-Facebook-Seite die Kampagne „We love Märkisches Sauerland“ gestartet und geht im Frühjahr 2019 auch mit der neuen Website „maerkisches-sauerland.com“ an den Start. „Wir wollen zeigen, was sich im Märkischen Kreis Spannendes abspielt“, sagt Hana Jane?ková, Geschäftsführerin des Freizeit- und Tourismusverbandes Märkisches Sauerland. Und das ist einiges:

Burn The Fox

Wie wär‘s beispielsweise mit einem Osterfeuer in der Innenstadt? Mit „Burn the fox“ bietet Lüdenscheid ein solches Event am Ostersamstag. Eigens für dieses Spektakel bauen die Lüdenscheider eine Fuchsfigur aus knapp 300 Kubikmetern Holz auf.

Autofreies Volmetal

Auch ein besonderes Highlight: das autofreie Volmetal am 30. Juni. Dann nämlich dürfen Radfahrer zur schönsten Jahreszeit auf der B54 zwischen Meinerzhagen und Schalksmühle entspannt radeln. Insgesamt sind 21 Kilometer für den motorisierten Verkehr gesperrt. Die Aktion ist beliebt: Mehr als 20.000 Besucher nehmen jährlich daran teil.

Mittelalter-Festival Burg Altena

Die Burg Altena ist das kulturelle Wahrzeichen des Kreises. Zu den besonderen Highlights auf der Burg zählt das Mittelalter-Festival mit Ritterturnier, illustren Gestalten, munteren Spielleuten und Schwertkämpfern.

Solche und ähnliche Events gibt es so einige, denn der Märkische Kreis ist größer, als man denkt. Er zählt zu den größten und bevölkerungsreichsten Kreisen Deutschlands. Um für Einwohner und Gäste attraktiv zu bleiben und Identität zu stiften, nahm man am NRW-Strukturförderprogramm Regionale 2013 teil. Es bildeten sich in diesem Rahmen Kooperationen zwischen einzelnen Kommunen. Das war die Geburtsstunde der Gemeinschaften LenneSchiene und Oben an der Volme. Nur die touristische Kooperation Hönnetal gibt es schon länger. Diese Zusammenschlüsse von Städten und Kommunen machen auch nach der Zeit der Regionale touristisch von sich reden – immerhin gibt es mehr als 170 Sehenswürdigkeiten, Museen und Denkmäler im MK.

Doch was zeichnet die einzelnen Gemeinschaften aus?

Hönnetal

Das Hönnetal gilt als eines der romantischsten Täler Deutschlands. Die Hönnequelle entspringt bei Neuenrade. Flussabwärts mündet die Hönne in die Ruhr bei Fröndenberg. Die Stadt Hemer wird durch den Nebenfluss Oese mit der Hönne verbunden. Nach Neuenrade fließt der Fluss zuerst durch Balve und später durch Menden. Dieser Flussabschnitt zählt im oberen Teil zu den bedeutenden Karstgebieten Deutschlands. Nahezu unberührte Wälder und geheimnisvolle Höhlen, wertvolle Kirchenschätze und historische Industriedenkmäler, internationale Musikfestivals und Sportevents – das Hönnetal bietet viele Natur-, Kultur- und Sportmöglichkeiten.

Zu entdecken und erleben gibt es so einiges:

Felsenmeer

Die zerklüftete Felsenlandschaft des Felsenmeers in Hemer gehört zu den 70 bedeutendsten Geotopen Deutschlands. Interessant zu wissen: Der älteste Tiefbau auf Eisenstein in ganz Nordrhein-Westfalen ist hier nachgewiesen worden. Eine barrierefreie Brücke ermöglicht es Besuchern, die unzugänglichen Felsformationen zu überqueren. Die Gesteinsformationen können über einen Holzsteg und eine Aussichtsplattform erkundet werden. Viele seltene Tier- und Pflanzenarten besiedeln den alten Buchenwald, in dem sich das Felsenmeer befindet.

Walderlebnispfade Neuenrade

In Neuenrade wird Wald zum Erlebnis. Vor allem für Familien mit Kindern sind die Walderlebnispfade konzipiert. Fünf verschiedene Wege begeistern unter anderem mit Dendrophon, Kinderhochsitz und mehr. Als Ausgangspunkte eignen sich die Parkplätze am Waldstadion in Neuenrade und der Wanderparkplatz Borke bei Blintrop.

Oben an der Volme

Tiefblaues Wasser, ein Alpaka kreuzt den Weg, irgendwo im Wald hört man, wie sich etwas von Baum zu Baum hangelt … Das ist die Region Oben an der Volme, ein Zusammenschluss der vier Kommunen Halver, Kierspe, Meinerzhagen und Schalksmühle. Der Fluss Volme stellt das verbindende Element der Region dar.

Sieben Talsperren

Von zehn Talsperren, die der Märkische Kreis aufzuweisen hat, sind sieben im Gebiet Oben an der Volme: Die Glörtalsperre im Norden und die Listertalsperre im Süden laden zum Baden ein, die Fürwiggetalsperre lässt sich unter anderem auch per Rad und Inlineskates umrunden, die Genkel- und Jubachtalsperre sind wahre Talsperrenperlen und die Kerspetalsperre ist eine der am besten geschützten Talsperren in ganz Deutschland.

Flauschige Tiere

Aber was hat das nun im Märkischen Sauerland mit dem Alpaka auf sich? Dem Anschein nach bekommt auch diesen Wesen die Luft hier ganz gut. Denn Alpakas gibt es im MK sogar bereit an drei Orten. In diesem Teil der Region sind sie im nördlichen Kiersper Stadtgebiet auf der Alpaka Farm Inti anzutreffen und dann nicht weit weg zwischen Meinerzhagen und Valbert auf dem Alpakahof Blomberg. Die Angebote rund um die flauschigen Tiere reichen von einer Wanderung, über eine Alpaka-Kaffeerunde bis zur „Übernachtung in ihrer Mitte“. Neugierig geworden?

Doch es gibt noch weitere, einzigartige Tiererlebnisse wie zum Beispiel das Kuhkuscheln in Meinerzhagen oder Begegnungen mit heimischen Tieren im Wildgehege Mesekendahl.

Nun widmen wir uns dem (vermeintlichen) Dschungel, wo sich Klein und Groß von Ast zu Ast hangeln. Wir befinden uns gerade im Herpinetal in Halver, wo ein einzigartiger Kletterwald mit Parcours unterschiedlichster Schwierigkeiten und Ansprüche auf die Besucher wartet. Ein ganz besonderes Highlight sind hier natürlich die Seilrutschen, die einem das Gefühl von Tarzan im Dschungel geben.

In direkter Nachbarschaft liegt auch das Waldfreibad Herpine, mit frischem Quellwasser gespeist, der Trimm-Dich-Pfad Halver, der Naturerlebnispfad und der Wanderweg A1, der ideal für eine kleine Familienwanderung ist. Ganz in der Nähe können Besucher mit einer Fahrraddraisine über eine alte Bahnstrecke radeln.

Lenneschiene

Den Fluss stärker in die Lebenswelt der Menschen zu integrieren, darum geht es den „LenneSchiene“-Kommunen Schmallenberg, Lennestadt, Finnentrop, Plettenberg, Werdohl, Altena, Iserlohn und Nachrodt-Wiblingwerde. Mit Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungsmaßnahmen zeigen sie auf einer Länge von 85 Kilometern, wie das geht. Auf der „Lenneroute“ lässt sich das alles auch auf einem Radwanderweg erleben, der immer wieder Ausblicke auf den Fluss bietet.

Lüdenscheid

In Lüdenscheid betrachtet man all das „von oben herab“ – die Hauptstadt des Märkischen Kreises thront nämlich unweit der Nordhelle, sie ist mit 662,7 Metern ü. NHN der höchsten Berg des Ebbegebirges. Wenn´s also irgendwo schneit, dann ganz sicher in Lüdenscheid.

Doch in erster Linie definiert sich die Kreisstadt als gesellschaftlicher und kultureller Mittelpunkt in der Region. Das Geschichtsmuseum mit der mit der Sammlung der Städtischen Galerie verfügt einerseits über einzigartige Spezialsortimente von Knöpfen, Münzen und Landkarten sowie andererseits über beispielhafte Exponate deutscher Kunst des 20. Jahrhunderts. Das Kulturhaus setzt nicht nur mit seiner prägnanten Architektur Akzente, sondern bietet beste räumliche Voraussetzungen für Veranstaltungen wie Opern, Musicals, Ballett, Theater, Konzerte, Comedy und Kleinkunstprogramme. Kulturhaus, Rathaus und historische Altstadt sind jeweils nur einen kurzen Fußweg voneinander entfernt. Als verbindendes Element fungiert die Fußgängerzone Wilhelmstraße, die zentrale Einkaufsmeile der Stadt. Das Pendant dazu bilden die vielen Wandermöglichkeiten, die das Märkische Sauerland bietet.

Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 1/2019