Harte Schale gesunder Kern
Im September beginnt die Erntezeit für Nüsse – die genau genommen Nussfrüchte heißen. Denn bei den kleinen Powerpaketen handelt es sich um Früchte mit harter Schale, deren Kerne dank vieler wertvoller Inhaltsstoffe eine gesunde Alternative zu Chips & Co. sind.
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Wenn im Herbst die Tage wieder kürzer werden und die abendlichen Temperaturen langsam fallen, macht man es sich zu Hause gerne allein, zu zweit oder mit der ganzen Familie vor dem Fernseher gemütlich. Natürlich darf dann das obligatorische Knabberzeug nicht fehlen. Wer sich und seinen Liebsten etwas Gutes tun will, lässt die Chipstüte im Regal stehen und greift zu Nüssen. Dank vieler verschiedener Nusssorten findet hier jeder etwas für seinen Geschmack.
Aufgrund ihres hohen Fettgehalts hatten Nüsse lange Zeit ein schlechtes Image. Kein Wunder, denn ein Fettanteil von – je nach Sorte – 45 bis 70 Prozent pro 100 Gramm wirkt für den Laien auf den ersten Blick erst einmal abschreckend. Doch es handelt sich hierbei nicht um „ungesundes“ Fett, sondern um die ein- oder mehrfach ungesättigten und damit gesunden Fettsäuren. Dank vieler weiterer essentieller Nährstoffe wirkt sich der regelmäßige Genuss von Nüssen laut Studien nachweislich auf die Verringerung der Blutfettwerte aus und kann damit auch das Herzinfarktrisiko senken.
Ernte, Kauf und Lagerung
Ein Glückspilz, wer selbst einen Nussbaum im Garten hat. Nüsse machen es ihren Besitzern in Sachen Erntezeitpunkt nämlich relativ leicht, denn erst wenn sie reif sind, lösen sie sich aus der Fruchthülle und fallen zu Boden. Ungeschälte Nüsse lieben es luftig und trocken, dunkel und kühl. Die Verbraucherzentrale rät daher, selbst geerntete Nüsse in Säcken zu lagern, wo sie über mehrere Monate lang halten. Beim Kauf von Nüssen sollte man auf Bioprodukte zurückgreifen und bestenfalls ganze Nüsse kaufen, die man je nach Bedarf knackt und selber mahlt. Luftdicht verschlossen halten sie im Kühlschrank bis zu einem Monat – im Gefrierfach sogar bis zu einem Jahr. Geöffnete Verpackungen von geschälten und zerkleinerten Nüssen sollten in einer Dose im Kühlschrank aufbewahrt werden und halten dort etwa vier Wochen lang.
Mehr als ein Snack
Wer Nüsse vor dem Verzehr einige Stunden in Wasser einweicht, optimiert die Nährstoffaufnahme durch den Körper. Außerdem lösen sich auf diese Art und Weise etwaige Bitterstoffe. Doch Nüsse eignen sich nicht nur als Zwischenmahlzeit oder Topping für Müsli und Salat, sondern finden in der Küche weltweit vielerlei Anwendung. Die süße Variante ist der Nusskuchen, der gerne auch in Form eines Nusskranzes oder Möhrenkuchens daherkommt. Natürlich dürfen auch in der Weihnachtsbäckerei keinesfalls die Nüsse fehlen. Wer es lieber soft mag, der kann sich ein köstliches Erdnuss- und Mandelmus aufs Brötchen schmieren.
Bei den Hauptgerichten lassen sich Nüsse perfekt mit herzhaften Speisen kombinieren und sorgen hier für aromatische „Kernkompetenz“. So wie die gehackten Walnüsse im amerikanischen Waldorfsalat. Während die Asiaten ihre Saté-Spieße mit Erdnusssauce servieren, genießen die Italiener ihre Pasta „al pesto di pistacchi“ – mit einem cremigen Pesto aus Pistazien. Und die Franzosen greifen beim Kochen gerne zum Walnussöl, das zwar sanft erhitzt werden kann, sich aber eher für die kalte Küche eignet. Text: MS
Beliebte Nüsse & ihre Wirkung
Cashewkerne
Obwohl sie im Kaufregal stets bei den Nüssen stehen, handelt es sich bei den krummen Glücksbringern um die Kerne des Cashewapfels. Ihr Inhaltsstoff Tryptophan ist mitverantwortlich für die Bildung des Glückshormons Serotonin. Da sie relativ geschmacksneutral sind, eignen sich Cashewkerne perfekt als Topper für die Rohkostküche.
Erdnüsse
Sie heißen zwar so, sind aber ebenso keine Nüsse, sondern gehören zu den Hülsenfrüchten. Die kleinen Eiweiß-Bomben enthalten viele ungesättigte Fettsäuren sowie Vitamin B und E. und können dabei helfen, Cholesterinspiegel und Herzinfarktrisiko zu senken. Dass es sie nicht nur als „Flips“ gibt, mag so manches Kind überraschen …
Haselnüsse
Die „Anti-Aging-Profis“ können mit ihrem Lecithin- und Vitamin-E-Booster die Nerven- und Gehirnleistung verbessern und treten dank ihres Zellschutzes beim frühzeitigen Alterungsprozess im Körper auf die Bremse.
Macadamianüsse
Sie gilt als die leckerste, aber gleichzeitig auch teuerste Nusssorte und ist reich an ungesättigten Fettsäuren. In Maßen verzehrt, sollen Macadamianüsse die Senkung des Cholesterinspiegels unterstützen.
Mandeln
Sie sind definitiv keine Nüsse, sondern Steinfrüchte, aber ihnen werden vom Geschmack und ihrer Wirkung her nussige Eigenschaften zugeschrieben. Mandeln sind dank ihres Cholins das perfekte Nervenfutter und liefern außerdem viele Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Kalium.
Paranüsse
Schilddrüse und Immunsystem freuen sich über den Selen-Reichtum dieser Nüsse, von denen man aufgrund ihrer natürlichen Radioaktivität jedoch nicht mehr als zwei pro Tag genießen sollte. Selen hilft als Spurenelement außerdem beim Schutz des Körpers vor schädlichen Schwermetallen.
Pistazien
Der Verzehr der kleinen Grünlinge versorgt Genießer mit Vitamin B und E sowie Kalzium und Eiweiß, was sich wiederum positiv auf Energie und Muskeln auswirkt. Zudem sind Pistazien die Nüsse mit dem höchsten Gehalt an Eisen.
Pekannüsse
Damit man sie optisch nicht mehr mit Walnüssen verwechselt, sorgt das Vitamin A der Pekannuss praktischerweise für mehr Sehschärfe. Außerdem wird der Körper mit essentiellen Aminosäuren versorgt – den Grundbausteinen aller Proteine, ohne die wir nicht leben können.
Walnüsse
Der unangefochtene Champion in Sachen Gesundheit sieht nicht nur aus wie ein Gehirn, sondern ist für eben genau dieses auch sehr gut. Die Walnuss besitzt unter den Nüssen die meisten Antioxidantien, die „freie Radikale“ neutralisieren und das Krankheitsrisiko vermindern sollen.
Nussecken-Rezept
Zutaten
Für den Teig:
300 g Mehl, 1 TL Backpulver, 120 g Zucker, 130 g weiche Butter oder Margarine, 2 Pck. Vanillezucker, 2 Eier
Für den Belag:
6 EL Aprikosenmarmelade, 200 g Butter, 180 g brauner Zucker, 2 Pck. Vanillezucker, 4 EL Wasser, 200 g gemahlene Haselnüsse, 200 g gehobelte Haselnüsse, Schokolade für die Ecken
Zubereitung
Nachdem man alle Teigzutaten zu einem glatten Teig verknetet hat, wickelt man ihn in Frischhaltefolie und stellt ihn für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Danach wird der Teig auf dem Backblech/Backpapier ausgerollt und mit Aprikosenmarmelade bestrichen. Während der Backofen auf etwa 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizt, erwärmt man für den Belag die Butter/Margarine, bis sie flüssig ist. Anschließend werden Zucker, Vanillezucker und Wasser hinzugegeben und mit den gemahlenen sowie gehobelten Haselnüssen zu einer Masse verrührt. Diese wird dann gleichmäßig auf dem Teigboden verteilt und das Blech für etwa eine halbe Stunde in den Ofen gesteckt. Zum Schluss den noch warmen Blechkuchen in Dreiecke schneiden und deren Ecken nach Abkühlung in flüssige Schokolade tauchen. Guten Appetit!
Geröstete Nüsse
Bald wir’s wieder kuschelig in den Wohnungen und Häusern dieser Stadt. Wenn die ersten Kaminwölkchen durch den Schornstein ziehen und sich morgens der Tau an den Grashalmen hält, ist Zeit für nachmittägliche Tee- und Knabberstündchen. Viel schneller als Plätzchen backen: Nüsse rösten. Zum Beispiel Macadamia-Nüsse:
Zutaten und Zubereitung
Für 150 Gramm:
4 EL Zucker mit ½ TL Zimt und 1 Prise Meersalz sowie 2 EL Wasser aufkochen.
125 g gesalzene geröstete Macadamianüsse hinzugeben.
Bei starker Hitze so lange Rühren, bis der Zucker trocken ist.
Auf mittlere Hitze runterschalten und weiterrühren, bis der Zucker karamellisiert. Auf Backpapier verteilen. Sofort mit zwei Gabeln auseinanderziehen und auskühlen lassen.
Am besten luftdicht und kühl verpacken, so halten die Nüsse ca. 1 Woche.