Dienstag, 16 April 2024

SCHÖNE NEUE WELT

Warum Sportwagen und Dieselmotoren auch 2019 noch angesagt sind.

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Foto: Porsche

Ex­perten sagten für 2018 den Wan­del für die Au­to­mo­bilin­dus­trie vo­raus. Als Grund dafür nan­n­ten sie die dro­hen­den Die­sel­fahrver­bote und natür­lich die Me­ga­trends Elek­tro­mo­bil­ität und vol­lautonomes Fahren. Hal­ten wir fest, die große Verän­derung blieb bis da­to aus. Denn es hat sich gezeigt, dass nicht die Pol­i­tik die Nach­frage bes­timmt, son­dern der Kunde. So kommt es, dass die Au­to­her­steller nach wie vor für fast alle Mod­elle Die­sel­mo­toren an­bi­eten. Vol­lautonomes Fahren se­hen Ex­perten für 2020 vo­raus. Natür­lich ge­ht es hier­bei weniger um die tech­nischen Möglichkeit­en, die gibt es ja, son­dern um den Ver­sicherungsschutz im Scha­dens­fall. Aktuell wirkt es für den Ver­brauch­er so, als würde die Tech­nik stag­nieren.

 

Ein großer Teil der Au­tos ver­fügt seit Jahren über ei­nen Spurhal­te­as­sis­ten­ten und ei­nen Ab­s­tand­s­regel­tem­po­mat, diese As­sis­ten­zsys­teme wur­den in den neuen Fahrzeu­gen lediglich ein bisschen op­ti­miert. Es ge­ht alles nur langsam vo­ran, was sicher­lich auch daran liegt, dass der Kunde sich an den Ge­danken, sich kom­plett auf die Tech­nik zu ver­lassen, noch gar nicht gewöh­nen kann und möchte. Das gleiche gilt für die dig­i­tal­en Cock­pits und den Verzicht auf Schal­ter und Knöpfe – es ist längst nicht klar, ob let­zteres nicht doch das Ren­nen macht und von der Kund­schaft bevorzugt wird, weil´s ein­fach an­geneh­mer ist, was Hand­festes zu haben. Die „schöne neue Welt“ mit ihren mo­bilen Büros und E-Au­tos ge­fällt eben nicht je­dem. Auf „Alt­be­währtes“ setzen auch die Her­steller unser­er aktuellen Neu­vorstel­lun­gen.

 

Dezente Verän­derung
Zugegeben, auf den er­sten Blick sie­ht der neue Ma­can nicht viel an­ders aus als sein Vorgänger. Lediglich die LED-Schein­w­er­fer­und das –Heck­leucht­en­band macht den Un­ter­schied. Die Neuerun­gen sind bei die­sem Facelift haupt­säch­lich tech­nisch­er Na­tur. Der Ma­can be­di­ent sich bei der In­fo­tain­ment-Ober­fläche beim Pa­nam­era und beim Cayenne. Auch der Bild­schirm ist mit elf Zoll jet­zt größer. Bei den As­sis­ten­zsys­te­men wurde auch noch mal zugelegt, so bi­etet der Stauas­sis­tent im Kolon­nen­verkehr eine Ent­las­tung bis zu ein­er Gesch­windigkeit von 60 km/h, in­dem er das Gas geben, Brem­sen sowie das Lenken selb­ständig übern­immt. Vor­erst laufen übri­gens nur Vierzylin­der-Benzin­er vom Band. Ein Die­sel ist nicht ge­plant.

 

Sportliche Katze
Mit einem Son­der­mod­ell feiert Jaguar seine 70-jährige Sport­wa­gen­tra­di­tion. Der F-Type Che­quered Flag basiert auf den bere­its von Haus be­tont sportlich akzen­tuierten F-TYPE R Dy­nam­ic Varian­ten für Coupé und Cabri­o­let und ist in Verbin­dung mit dreh­mo­ment­s­tarken Vi­er- und Sech­szylin­der-Mo­toren sowie der Acht­stufen-Quick­shift-Au­to­matik von Jaguar er­hältlich. Passend zur Bezeich­nung „sch­warz-weiß kari­erte Flagge“ be­to­nen eine Rei­he sub­til­er Mod­i­fika­tio­nen am Ex­terieur und in der auf dem Fahr­er fokussierten In­terieur den Son­der­s­ta­tus. Zu den High­lights zählen ein sch­warzes Kon­trast-Dach für das Coupé und ein lux­u­riös­es In­terieur mit Per­for­mance­sitzen in Wind­sor Led­er samt Kopf­stützen mit Che­quered Flag Prä­gun­gen. Aber auch das Fin­ish der Mit­telkon­sole in dunkel ge­bürstetem Alu­mini­um sowie – als Remi­n­iszenz an die große Renn­s­portver­gan­gen­heit von Jaguar – ein Lenkrad mit diskretem Che­quered Flag Em­blem und rotem Leder­band zur Markierung der „12-Uhr“-Stel­lung ver­strö­men Mo­tor­s­por­tat­mo­sphäre. Für die neuen Son­der­mod­elle bi­etet Jaguar drei Mo­toren an: Den 2,0 Liter-Vierzylin­der mit 221 kW (300 PS) und die 3,0-Liter V6 mit Kom­pres­so­rau­fla­dung und 250 kW (340 PS), re­spek­tive 280 kW (380 PS).

 

Kom­pakt­s­portler mit Spaß­fak­tor
Mit 306 PS, ein­stell­barem Fahr­w­erk und vari­ablem All­ra­dan­trieb ge­ht der Mercedes-AMG A 35 4-Mat­ic an den Start. Das spor­tive Ein­stiegs­mod­ell besch­le­u­nigt in 4,7 Sekun­den auf 100 km/h und er­reicht eine (elek­tronisch abgeregelte) Höch­st­gesch­windigkeit von 250 km/h. Fünf un­ter­schiedliche Fahr­pro­gramme er­möglichen eine große Spreizung der Fahrzeugcharak­teris­tik von kom­fort­a­bel bis dy­namisch. Bere­its zur Mark­te­in­führung sorgt die Edi­tion 1 für zusät­zliche Exk­lu­siv­ität und Dy­namik: Sie überzeugt in­nen wie außen mit aus­ge­sucht­en De­tails und ist auf 18 Mo­nate lim­i­tiert. Zur Auss­tat­tung ge­hören das AMG Aero­dy­namik-Paket und das AMG Night-Paket. Die Lackierung in Den­im­blau und die Akzente auf den Aussen­spiegelk­lap­pen und im un­teren Tür­bereich in „Tech Gold“ erzeu­gen ei­nen be­son­ders exk­lu­siv­en Look. Sitzheizung und Am­bi­en­te­beleuch­tung sind in der Edi­tion 1 eben­falls se­rien­mäßig an Bord.

 

Wahre Schön­heit kommt von außen!
Na klar, op­tisch ist der neue Au­di A6 Avant sowie­so ein High­light: Er ist das er­ste Avant-Mod­ell in neuer De­sign­sprache – flache D-Säule, gestreckte Dach­linie. In der Länge gewach­sen ist er dabei kaum, der Rad­s­tand legt nur um 1,2 Zen­time­ter zu. Wie so oft im Leben, ist Schön­heit aber nicht alles, denn das hüb­sche Heck ge­ht zu­las­ten des Kof­fer­raumvol­u­mens, das bei 565 bis 1.680 Litern liegt. Dafür bi­etet Au­di den Fond­pas­sagieren mehr Platz und Be­in­frei­heit, das heißt, auch Erwach­sene kön­nen hin­ten be­quem reisen. Die Langstrecke ist die große Domäne des A6 Avant, auch auf­grund des nie­dri­gen Geräusch­niveaus im In­nen­raum. Mit ho­her Stei­figkeit legt die aus Stahl- und Alu­mini­umkom­po­nen­ten aufge­baute Karosserie die Ba­sis für ei­nen ho­hen Geräuschkom­fort an Bord und zu­gleich für eine ho­he Fahr­dy­namik. Lediglich beim autono­men Fahren hat sich nicht al­lzu viel ge­tan, auch wenn der A6 mit mehr Sen­soren als sein Vorgänger ar­beit­et. Die Konzen­tra­tion liegt aktuell auf das Hal­ten von Ab­s­tand und Spur. Im­mer­hin, das funk­tioniert sehr gut.

 

Neues Ober­haupt
Da ge­ht noch was: Der X5 er­fährt eine Steigerung in Form des X7. Wie der Name schon sagt, han­delt es sich dabei sozusa­gen um ei­nen aufge­bock­ten 7er. Das Dickschiff hat eine Länge von 5,10 Me­ter, den größten Nieren­grill der jün­geren Geschichte und bi­etet er­st­ma­lig eine dritte Sitzrei­he an. Dort fin­d­en zwei Mitreisende voll­w­ertige Sitz­plätze mit Ar­mau­fla­gen, Cuphold­ern und USB-An­sch­lüssen vor. Se­rien­mäßig ver­fügt das neue Ober­haupt der BMW X-Mod­elle zu­dem über eine Led­er­auss­tat­tung, eine 4-Zo­nen-Kli­maau­to­matik, ein dreit­eiliges Pano­ra­ma-Glas­dach sowie am­bi­entes Licht. Die jüng­sten Fortschritte auf dem Ge­bi­et der dig­i­tal­en Ver­net­zung er­fol­gen per Re­mote Soft­ware Up­grade. Der per Sprachbe­di­e­nung („Hey BMW“) ak­tivier­bare dig­i­tale Be­gleit­er un­ter­stützt den Fahr­er bei der Be­di­e­nung von Fahrzeug­funk­tio­nen und gewin­nt durch naht­los über­tra­gene Up­dates per­ma­nent an zusät­zlichen Fähigkeit­en. Die Mark­te­in­führung des BMW X7 be­gin­nt im März 2019.

 

Mehr Platz, mehr In­no­va­tio­nen
Der neue Ford Fo­cus Turni­er hat seinem Vorgänger einiges vo­raus. Das Wichtig­ste zuerst: Er bi­etet mächtig Stau­raum. Ge­nauer ge­sagt liegt das Lade­vol­u­men jet­zt bei 1.653 Liter, das Vorgänger­mod­ell kam auf 1.516 Liter. Die Rück­sitze lassen sich prak­tischer­weise über zwei He­bel auch vom Kof­fer­raum aus umk­lap­pen. Auch die nie­drige Ladekante, die nur 63 Zen­time­ter über der Straße liegt, ist prak­tisch, wenn man sch­w­eres Gepäck zu ver­s­tauen hat oder sei­nen Hund im Kof­fer­raum tran­s­portiert. Übri­gens kann die Kof­fer­raumk­lappe per Fußsch­wenk geöffnet und die Kas­sette der Kof­fer­raum­ab­deck­ung be­quem Rich­tung Rück­sit­zlehne zurück­ges­choben wer­den, ohne dass sie jedes Mal ein- und aus­ge­baut wer­den muss. Eben­falls prak­tisch: Die Lade­fläche ist noch mal gut elf Zen­time­ter länger als beim Vorgänger. Generell bi­etet der In­nen­raum mehr Platz. Die Pas­sagiere im Fond pro­f­i­tieren von fünf Zen­time­ter mehr Rad­s­tand, sie haben jet­zt deut­lich mehr Be­in­frei­heit. Natür­lich ge­ht der Fo­cus Turni­er auch mit vielen As­sis­ten­zsys­te­men an den Start, wenn auch teils ge­gen Auf­preis: Vom Crash- über ei­nen Ausweichas­sis­tent und der War­nung vor Querverkehr beim Rück­wärt­saus­parken ist alles dabei.

 

Der Wohlfühl-SUV
Cit­roën set­zt mit dem neuen C5 Air­cross seine SUV-Of­fen­sive fort. Das neue Flag­gschiff der Marke übern­immt die De­sign­merk­male der jüng­sten Cit­roën Mod­elle und präsen­tiert sich als „Next Gen­er­a­tion“ SUV mit um­fan­greichen Fahras­sis­ten­zsys­te­men, Kon­nek­tiv­ität­s­lö­sun­gen sowie vielfälti­gen Per­so­n­al­isierungs­möglichkeit­en. Mit sein­er kom­fort­ablen Federung und ent­sprechen­den Sitzen sowie sein­er Vari­a­bil­ität mit drei Einzel­sitzen hin­ten, und einem beachtlichen Kof­fer­raumvol­u­men, schin­det der C5 Air­cross Ein­druck.

 

Besch­le­u­ni­gung mit Sch­mack­es
Der Land Rover Dis­cov­ery be­gin­nt 2019 mit neuen Mo­toren: Ein V6-Twin­tur­bodie­sel, der aus drei Litern Hubraum 225 kW (306 PS) Leis­tung schöpft, ste­ht im Mit­telpunkt. Damit besch­le­u­nigt der bri­tische 4x4-Tausend­sas­sa in 7,5 Sekun­den von 0 auf 100 km/h – zu­gleich kann er wie alle seine Mod­ellgesch­wis­ter bis zu 3,5 Ton­nen An­hän­ge­last an den Hak­en neh­men. Er ergänzt den SD4 Die­sel­mo­tor mit 177 kW (240 PS) sowie den Si4 Benz­in­mo­tor mit 221 kW (300 PS). Darüber hi­naus haben die bri­tischen 4x4-Spezial­is­ten ihrem be­liebten Alleskön­n­er eine noch­mals ausgedeh­nte Palette an Fahras­sis­ten­zsys­te­men un­ter das markant gezeich­nete Blech der Karosserie ge­packt. Zur Auss­tat­tung des Land Rover Dis­cov­ery zählt nun beispiel­sweise das Tot­er-Winkel-Warn­sys­tem bei Türöff­nung. Es warnt Fahr­er und Pas­sagiere beim Ausstei­gen, soll­ten sich von hin­ten an­dere Fahrzeuge, Fahr­räder oder Ge­fahren näh­ern. Eben­falls neu im Dis­cov­ery ist die Adap­tive Gesch­windigkeit­s­regelung mit Stop & Go-Funk­tion. Zur Wahl ste­hen jet­zt auch Park-Paket, Fahras­sis­tenz-Paket und Fahras­sis­tenz-Paket Pre­mi­um. 

 

Ab ins Gelände!
Der Jeep Chero­kee hat ein Facelift bekom­men. Was das bringt? Auf je­den Fall schon mal eine rundlichere Front, die dafür sorgt, dass das Fahrzeug wenig un­för­mig wirkt. Das macht den Chero­kee aber längst nicht brav: Seine Stärke liegt näm­lich in der Gelän­de­tauglichkeit. Zwar hat er eine recht straffe Federung, die Straße­nuneben­heit­en gerne mal unge­fil­tert an die Pas­sagiere weit­er gibt, aber er kämpft sich müh­e­los durch alle Ter­rains. Das kann bei weit­em nicht jed­er Mit­telk­lasse-SUV von sich be­haupten. Or­dentlich aufgew­ertet wurde auch der In­nen­raum mit neuen Ma­te­rialien, prak­tischen Abla­gen und einem größeren Gepäck­raum. Das 8,4-Zoll-UCon­nect-Sys­tem ist per Touch steuer­bar. Zu­dem gibt´s ein neues In­fo­tain­ment­sys­tem mit Ap­ple Car­Play/An­droid Au­to. In Sachen autonomes Fahren ist der Chero­kee mit einem Spurhal­te­as­sis­ten­ten aus­ges­tat­tet, hält Ab­s­tand und einiges mehr. Zum Markt­s­tart treibt den neuen Chero­kee ein 2.2 Mul­ti­Jet II Tur­bodie­sel­mo­tor mit wahl­weise 110 kW (150 PS) oder 143 kW (195 PS) an. Das Mo­tore­nange­bot ergänzt 2019 ein neuer Benz­in­mo­tor mit zwei Litern Hubraum und Di­rek­tein­spritzung, der vo­raus­sichtlich 199 kW (270 PS) lie­fert.

Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 4/2018