UND TÄGLICH GRÜßT DIE WALDFEE
Brilon und Olsberg: verwunschene Wälder und himmlische Ruhe. Die beiden kooperierenden Städte Brilon und Olsberg setzen auf Entschleunigung. Und das aus gutem Grund: Mit 8.000 Hektar städtischen Waldbesitzes gilt Brilon als die waldreichste Stadt in Deutschland. Kein Wunder also, dass die beiden Kneipp-Heilbäder gleich mehrere Qualitätsrouten aufweisen können. Der Rothaarsteig beginnt hier, die Sauerland-Waldroute kreuzt Brilon und Olsberg ebenfalls. Rund 800 Kilometer einheitlich markierte Wanderwege führen zu den schönsten Zielen der Region.
Almequellen (Foto: Sabrinity)
Almequellen
Mit 104 Quellaustritten sind die Almequellen im Mühlental eine der stärksten und saubersten Quellschüttungen. Sie stehen unter Naturschutz. Tief durch das Tal geht es und dann wieder hinauf auf die Klippenhöhe oberhalb des Mühlentals.
Waldfeenpfad
Foto: Sabrinity
Neun Erlebnisstationen säumen den Weg rund um den Briloner Hängeberg und erklären den Wald im Wandel der Zeit. Interaktiv und informativ hilft die Waldfee dort, zu verstehen, welche Bedeutung der Wald für den Menschen hat und wie wichtig er für die Zukunft ist. Der zwei Kilometer lange Waldfeenpfad ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant: Waldhängematten, Summsteine und Fichtenmikado zählen zu den Attraktionen.
Briloner Waldfee
Foto: Sabrinity
Der Wald ist heute wie früher Nahrungs-, Energie- und Brotgeber der Briloner. Heute gilt die Stadt als größte kommunale Waldbesitzerin Deutschlands. Die Briloner Waldfee ist die offizielle Symbolfigur.
TrailGround Brilon
Foto: Dennis Stratmann
Mit den drei Längen von sieben, knapp elf und rund 17 Kilometern sind Mountainbiker bestens bedient. Die Singletrail-Runden starten fast direkt am Ortsrand von Brilon. Geeignet sind die Trails am Hängeberg, Bilstein und Plattenberg nicht nur für Experten – moderate Anstiege und flüssige Abfahrten sind die Kennzeichen, steile Bergauf- und Bergab-Passagen Fehlanzeige. Auf vielen Abschnitten sorgen Wellen, Anlieger und kleine Kicker für zusätzlichen Fahrspaß – die Schwierigkeit im TrailGround Brilon wächst mit der Geschwindigkeit.
Alme-Radweg
Foto: Sabrinity
Der Alme-Radweg führt auf einer Strecke von circa 70 Kilometern von Brilon entlang des Flusses Alme nach Paderborn. Gestartet wird am Briloner Rathaus. Von dort aus geht es weiter nach Büren, anschließend zur Wewelsburg und schließlich zum Weserrenaissanceschloss Neuhaus. Das Schloss ist gleichzeitig der Endpunkt des Alme-Radweges, in dem die Alme in die Lippe fließt.
Landschaftstherapeutischer Weg
Foto: Sabrinity
Ein Konzept, das im Trend liegt: Achtsamkeit, Harmonie, Erhabenheit und viele weitere Stimmungen bilden das Thema des „Landschaftstherapeutischen Weges“ im Briloner Kurpark. 13 Stationen, wie der märchenhafte Grottensteig, die Möhnequelle oder auch der Feenkranz, können hier entdeckt werden. Der Weg schafft außerdem eine direkte Verbindung zwischen Rothaarsteig, Sauerland-Waldroute und dem DSV-Nordic-Aktiv-Zentrum.
Bruchhauser Steine
Foto: Sauerland-Tourismus, Ketz
Sie sind schon eine Erscheinung, die Bruchhauser Steine. Früher konnten sie erklettert werden, doch aufgrund vieler Unfälle ist heute nur noch der 45 Meter hohe Feldstein über einen Steig zu erreichen. Der größte der Bruchhauser Steiner ist der Bornstein mit 92 Metern. Wie kam es eigentlich zu diesen Steinformationen, fragt man sich beim Anblick der Gebilde. Geologisch nachweisen lässt sich, dass vor vielen Millionen Jahren wohl Lava aus dem Erdinneren hervortrat und erkaltete – zu einer Zeit, als das Sauerland noch flach und vom Ur-Ozean überflutet war. Der Besuch der Bruchhauser Steine kostet Eintritt.
RuhrtalRadweg
Foto: bjoern luelf fotografie
Von Winterberg geht es 23 Kilometer bergab Richtung Olsberg. Dann geht es weiter über Bestwig, Meschede und Arnsberg Richtung Ruhrgebiet.
Olsberger Kneippweg
Foto: Sauerland-Tourismus, Ketz
Wer hätte das gedacht? Olsberg ist der älteste Kneipp-Kurort in NRW. Kein Wunder also, dass der Kneippweg das Aushängeschild der Olsberger Wanderlandschaft ist. Der 39 Kilometer lange, zertifizierte Weg lässt sich natürlich auch prima in Teilstrecken erwandern. Sechs natürliche Wassertretstellen in Bächen und Quellen befinden sich auf dem „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Los geht‘s am Kurpark Dr. Grüne. Oder einfach mal an einer geführten Wanderung von „Tourismus Brilon Olsberg“ teilnehmen – auch für Wander-Anfänger geeignet!
Museum Haus Hövener
Foto: C.Pieper, Werbstatt
Einblicke in das Briloner Stadtleben vergangener Jahrhunderte gefällig? In dem Museum Haus Hövener können Besucher durch die ehemaligen Besitztümer der Familie Hövener stöbern. In der Ahnengalerie, dem Wirtschaftsarchiv und der Fachbibliothek befinden sich Exponate aus über vier Jahrhunderten Familiengeschichte. Sehenswert ist auch der prähistorische Gewölbekeller. Dort sind die echten, 1978 in einem Steinbruch bei Brilon-Nehden entdeckten Knochen eines riesigen Iguanodon sowie eine Skelettrekonstruktion und ein Dinosauriermodell ausgestellt.
Gewerkenweg
Foto: Klaus-Peter Kappest
Brilon und Olsberg stehen zu ihren Wurzeln als ehemalige Bergbauregion: Auf dem Gewerkenweg erzählen Infotafeln die Geschichte des Eisenerzabbaus. An Stollen und Pingen, Verladerampen und Gewerken-Häusern vorbei, geht es durch eine abwechslungsreiche Wanderlandschaft. Der Hauptweg führt auf einer Länge von rund elf Kilometern an 14 Stationen vorbei. Start- oder Zielpunkt in Brilon ist das Museum Haus Hövener, in Olsberg das Haus Bathen. Vollständig wird der Weg, wenn der Wanderung ein Besuch des Museums in Brilon vorangeht und bei der Begehung des Philippstollens die Bedingungen des Bergbaus vom 18. bis zum 20. Jahrhundert aufgezeigt werden.
Olsberger Golddörfer
Sauerlandtypische Fachwerk-Optik – die gibt es vor allem in den preisgekrönten Golddörfern Bruchhausen, Elleringhausen, Assinghausen und Wulmeringhausen. Auch sehenswert: die märchenhafte Silhouette des Schlosses Bruchhausen im Europa-Golddorf Bruchhausen und die Rosenkompositionen in Assinghausen. Insgesamt 200 Rosensorten blühen in Assinghausen in Gärten und Parks zwischen der schönen, schwarz-weißen Fachwerkkulisse. Hier befindet sich auch das älteste Gebäude der Stadt,  der Zehntspeicher von 1556. Alle zwei Jahre (2019) findet im Juli ein großes Rosenfest statt.
MöhnetalRadweg
Foto: Sabrinity
Der MöhnetalRadweg verbindet Brilon mit Arnsberg, wo der Fluss in die Ruhr mündet. Dabei folgt er der Möhne über 65 Kilometer quer durch das nördliche Sauerland. Über die gesamte Strecke können Radfahrer am fließenden Gewässer entlangfahren. Einige Streckenabschnitte folgen ehemaligen Bahntrassen, sodass der MöhnetalRadweg fast ohne Steigung zu bewältigen ist.
Borbergs Kirchhof
Es lohnt sich aus gleich mehreren Gründen, den Borberg zu erklimmen. Borbergs Kirchhof bietet die Überreste einer Wallanlage aus dem 9. Jahrhundert. Ausgrabungen haben die Grundmauern einer Kirche, das Tor und die Fundamente einer Kapelle und eines Friedhofs aus dem 13. Jahrhundert zutage gefördert. Vom Berg aus hat man zudem einen schönen Blick auf Olsberg und das Ruhrtal.
Altstadt Brilon
Foto: Klaus-Peter Kappest
Die Hansestadt ist stolz auf ihre historische Altstadt, die von Fachwerk-Häusern geprägt ist. Es existieren auch noch Teile der Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert. Aus dem gleichen Jahrhundert stammen auch die Propsteikirche und das Rathaus, das zu den ältesten deutschen Rathäusern zählt.
Philippstollen
Erzabbau war für die Region Brilon und Olsberg schon im 14. Jahrhundert von großer Bedeutung. Wie das damals aussah, können sich Besucher nach Anmeldung bei der Tourismus Brilon Olsberg anschauen. Denn dann haben sie die Möglichkeit, durch den engen, 600 Meter langen Stollen zu wandeln und die beeindruckenden Felswände auf sich wirken zu lassen. Der Philippstollen befindet sich am Gewerkenweg.
Erschienen in: TOP MAGAZIN SAUERLAND 2/2018